altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Joachim Schmid

Bürgermeister

Sterbedatum:
17.02.1650
Konfession:
evangelisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Stephanskirche
GPS:
11.975067 - 52.542456

Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche der Grabplatte aus Sandstein ist etwas zerklüftet.

Inschrift:
Kartusche oben mittig:

Hier ruhen unter
Christi verdienst

Kartusche oben links:
Der
Weyl WohlEhren
Veste Großacht
bahre Wohlgelahrte
und Wohlweise
Joachim Schmid
des Churfl ∙ Branden
burgl ∙ Hoff und Land
gerichts in der alten
Marck wohlverdien
ter Assessor undt
Bürger Meister allhier
zu Dangermunda ist
gebohren am 9 ∙ Nov
1596.

Kartusche unten links:
Ist gestorben
am 17 ∙ Februarij
Anno 1650
seines Alters 53
Jahr 14 Wochen
und 1 Tag.

Kartusche oben rechts:
Die Weise viel Ehr und
Tugend wohlbelohnte
Fraw Anna des seel
Herrn Benjamin
Gnewikaus
beym
Churfl ∙ Brandenburgl ∙
Hoff und Land Ge
richte ProtoNotarij
hinterlassene Eheleib
liche Tochter und ver
Ehelichte Schmidin
ist gebohren am
30 ∙ Julij ∙
1606.

Kartusche unten rechts:
Ist gestorben am 13 ∙
Maij 1674 nach dem
Sie anderweit mit Hl.
Christoff Tyren Raths
Cämmerern Dangermün
da in Ehestande gelebet
23 Jahr Ihres völligen
Alters 68 Jahr …
Wochen 3 Tage.

Kartusche mittig:
Haben mit ein ander in Ehe
bande gelebet 27 Jahr

Kartusche unten:
Deren beyder Leibern an dem allge„
meinen Gerichts = Tage zum Ewigen Leben eine
fröliche Aufferstehung wüntzschet Obverstorbenen
danckschuldigster Sohn Gottfried Schmid p. t.
Hoch = Herrlicher Bohsischer Wohlbestalter Ge
richts Verwalter zu Schleinitz in Meißen.

linker Rand:
Komm du schöne FreudenKrone bleib nicht lange deiner wart ich mit Verlangen. Apoc. 22 V …

rechter Rand:
Textus Herr Jesus Christ mein Herr v. Gott laß mich doch nicht verderben etc. …

Anmerkung:
Der Grabstein findet mit Abbildung Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 230: „57. Doppelgrabstein des Joachim Schmid, † 1650, und seiner Frau Anna geb. Gnewikau, † 1674. h 1,95 m, br 1,15 m. Südliches Seitenschiff. In der Mitte Kruzifix, darum 7 Kartuschen. Oben Engel in Wolken, unten Engelsköpfe und Schädel mit Knochen. Inschrift auf den Kartuschen in vertiefter Fraktur. Nach der Inschrift war. J. Schmid d. 9. November 1596 geboren. Er war Bürgermeister in Tangermünde. Seine Gattin, geb. 1606, ist später mit dem Ratskämmerer Christoph Tyren vermählt gewesen. (Taf. 161 a.)“
Vgl. Enders „Die Altmark“, S. 1010: „Den Durchschnitt dieser Art Leibgedinge markiert eher das der Anna Gnewickow, Frau des Gerichtsschreibers Joachim Schmidt in Tangermünde, die besage Ehestiftung von 1622 auf Lebenszeit 2 Wsp Korn, halb Roggen, halb Gerste, aus dem ihm verliehenen Lehnschulzengericht zu Miltern heben sollte.“
Im Begräbnis- bzw. Trauregister der Stephanskirche wurde festgehalten:
- 1650: „den 24 February Jochimus Schmidt in der Kirche begraben die Polisanten haben spende bekommen“
- 19. August 1651: „Dn. Christophorus Dürrenis Scholӕ nostra Cantor, und Fraw Anna Gnefikowen, Dn: Joachimi Schmidij olim hujus ReConsulus relicta vidua“ haben die Ehegeschlossen
- 1674: „den 16 May ist Herren Christopheri Duvren Haußfraw in der Nacht beygesetzet worden den 24 aber ist sie mit Christlichen Ceremonien begraben worden vndt mit einer leich Predigt“.

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Kirche in die Südwand des südlichen Seitenschiffes eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer Magdeburg 2018