altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Jacob Schultze

Amtsschreiber

Sterbedatum:
00.02.1656
Konfession:
evangelisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Stephanskirche
GPS:
11.975090 - 52.542522

Beschreibung:
Zustand:
Die hölzerne Gedenktafel ist nahezu vollständig erhalten.

Inschrift
oberer Rand:

Kompt her
zu mir alle die ihr mühselig

vnd belade̅ Seide
ich wil eüch erquicken

oberes Textfeld:
OMNIA HABENS CHRIST MVNDI PER TELA TRIVMPHAT
PER MORTIS CHRISTVM TELA TRIVMPHAT HABENS.
CHRISTVS HABENS MVNDI SVPERATI TELA TRIVMPHAT.
ET MORTIS CHRISTVS TELA TRIVMPHAT HABENS.
VNDE TRIVMPHAREM NON PVRVS VVINERE CHRISTI.
MORS NIHIL IN CHRISTI VVINERE IVRIS HABES.

unteres Textfeld:
Diese Tafel haben Gott zu Ehren, zum zeittlichen Zier der Kirchen, v̅:
zum MEMORIAL gegeben, der domahlige Churfl. Brandenb. Ambt v̅:
Capittelschreiber alhier, H. Jacob Schultze Ern LAVRENTY
Schultzen
Seel: Weiland SENIORIS vnd DIACONI alhier
nachgelassener Sohn. ist gebohren Ao̅. 1606. Vnd desse̅
Ehr vnd Tugentsame Hausfraw Sabina Brandes, Weilandt
H: Joachim Brandes. Churfl. Brandenbl: Ambtschreibers zu Bie„
senthal nachgelassene Tochter, Ist gebohren im Jahre
1598. vnd Ao̅. 1632. Als mit domahliger hin„
lassener Wittib. Des Churfl. Brandenb:
Kornschreibers alhier H: CASPA
RI Reyers
, wiederumb verehliget
worden. haben gezeuget einen
Sohn Sebastian Jacob
Im Jahre
16 . 35 .

Anmerkung:
Die Gedenktafel findet mit Abbildung Erwähnung in Hossfeld / Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 234: „79. Gedenktafel des Jacob Schultze und seiner Frau Sabina Brandes. 1635. h 3 m, br 2,40 m. Taufkapelle. Holz, bemalt. In der Mitte breiter Rahmen, mit Diamantenquadern besetzt und mit zierlichem Schablonenmuster bemalt. Darin die Kreuzigung, Öl auf Leinwand. An allen 4 Seiten Ansätze aus ausgesägten Brettern. Oben achteckig gerahmt Brustbild Christi, zu beiden Seiten ebenso die Brustbilder des Ehepaares, alle 3 Bilder Öl auf Leinwand. Unter dem Mittelbild Schrifttafel mit Spruch. Hexameter in Kapitale. In unteren Ansatz Inschrift in Fraktur. Inhalt: Der kurfürstl. brandenburgische Amt- u. Kapitelschreiber J. Schultze, geb. 1606, war der Sohn des Diakonus Schultze. Er war verheiratet mit S. Brandes, Tochter des Amtsschreibers zu Biesenthal, danach mit der Witwe des Domschreibers Caspar Reyer. (Taf. 163 b.)“ Die Gedenktafel wird von den Autoren unter den Grabmälern der Stephanskirche aufgeführt und auch als Epitaph bezeichnet. Jedoch handelt sich es im eigentlichen Sinne nicht um ein Grabmal, da kein Bezug zum Ableben der Stifter erkennbar ist. Die Deutung der Inschrift bezüglich der Ehefrauen ist nicht korrekt erfolgt.
Sabina Brandes ging lt. Trauregister am 6. Mai 1623 ihre erste Ehe mit dem Kornschreiber Caspar Rayer ein. Sie wurden „vfn churfl. hause getrawet“. Am 13. Trinitatis 1632 fand ihre zweite Trauung mit Jacob Schultze statt. Im Begräbnisregister der Stephanskirche wurde 1656 dessen Ableben dokumentiert: „den 17. Februarij ist Hl. Jacoby Schultz der Churfl. Ambtman in der Kirche begraben“.

Lage:
Die Tafel hängt innerhalb der Kirche an der Südwand des südlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer Magdeburg 2018