altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Gertrud Mutterlingen (Materculus)

Tochter des Diakons

Sterbedatum:
00.11.1624
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Petrikirche
GPS:
11.853407 - 52.606269

Beschreibung:
Zustand:
Der Grabstein aus Sandstein besitzt einen Mörtelfleck, der teilweise die Schrift überdeckt.

Dekor:
Der schlichte Stein trägt in der oberen Hälfte eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
Ao̅ 1624 den … Nouemb ist
in Gott verschei(den) M Petru
Mutterlingen
Di(acon)i diser
Kirchen s hinterlase(nes) töch
terlein Gerthrud der seelen
Gott gnedich sey ∙

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 234. Demnach wurde Magister Petrus Materculus 1584 in Stendal geboren. Er besuchte die Universität Frankfurt/Oder, wirkte anschließend vier Jahre als Baccalaureus in Stendal, bis er letztendlich ab 1616 bis zu seinem Tod am 30. September 1624 an der Petrikirche eine Anstellung fand. Vor 1614 ging er die Ehe mit Gertrud Flessow ein.
Materculus alias Mutterling ist Verfasser der Jubelpredigt anlässlich des Reformationsjubiläums, die er 1617 in Stendal gehalten hat: „Sermo Jubilaeus. Das ist, Eine Christliche Jubel Jahrs Predigt : Darin Das Hocherwünschte Reformation Werck, so Gott der Herr vor Hundert Jahren, durch sein außerweletes Rüst vnd Werckzeug, Herrn D. Martinum Lutherum Seligen, angefangen, betrachtet, vnd dem Höchesten gedancket wird ... Gehalten. Im Evangelischen Jubell Jahr, In S. Georgij Kirchen zu Stendahl, in der Alten Marck, vnd Chur Brandenburg ...“. Das Werk wurde 1619 bei Franck in Magdeburg gedruckt. (Vgl. dazu „Fortsetzung und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexiko“, Vierten Band, Bremen Georg Jöntzen 1813, S. 957.)

Lage:
Als Bodenplatte im Westportal innerhalb der Kirche fand der Grabstein Verwendung. Sein oberes Ende weist nach Süden.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018