Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche des Grabsteins aus Sandstein ist insbesondere auf der Vorderseite im unteren Bereich verwittert. Der obere Rand ist teilweise abgestoßen. Auf der Vorderseite wurde ein kleiner rechteckiger Bereich der Oberfläche ergänzt.

Dekor:
Das Denkmal besitzt eine vertiefte Inschrift. Über dem Textfeld befindet sich auf der Vorderseite ein Relief, das einander reichende Hände zeigt. Rückseitig kreuzen sich ein Zweig und ein Kreuz. Der Grabstein ist mit einem Giebel bekrönt, der mit einem überkragenden Rand abschließt.

Inschrift
Vorderseite:
Hier ruhen in Gott
M. Sophie
Schliecker
geb. Schmit
* d. 2. März 1786
† d. 19. April 1861

Johann
Gottfried
Schultz
* d. 1. Juni 1821
† d. 20. April 1873

Ru(he) sanft !

Rückseite:
Gute Nacht, ihr mei„
ne Freünd‘ !
Alle meine Lieben !
Alle, die ihr um
mich weint,
Lasst mich nicht
betrüben
Diesen Fortgang,
den ich thu
In die Erde nieder !
Schaut, die Sonne
geht zur Ruh‘
Kommt doch mor„
gen wieder.
Geliebte Gattin,
still die Thränen,
Die Deine Liebe
mir nachweint. Was nützet dir dein
langes Sehnen
Gott hat es mit mir
gut gemeint.
Nim̅ doch die grösste
Tröstung an.
Was Gott thut, das
ist wohlgethan.

Anmerkung:
Marie Sophie Catharina Schliecker geb. Schmidt (* Kläden 2. März 1786) starb lt. Kirchenbuch von Schönfeld am 25(!). April 1861 an Lungenentzündung. Sie war verwitwet und hinterließ eine Tochter. Eine Familie Schliecker ist im Kirchenbuch nicht nachweisbar. Vermutlich hat sie nur ihre letzte Lebenszeit bei ihrem Neffen Johann Gottfried Schulz in Schönfeld zugebracht. Sie war, wie auch die Mutter ihres Neffen, eine Tochter des Tagelöhners Johann Christoph Schmidt und dessen Ehefrau Catharina Margaretha Dobberkau in Kläden bei Stendal.
Johann Gottfried Schulz war Grundsitzer in Schönfeld und wurde 1821 in Garlipp als Sohn des dortigen Einwohners und Zimmermanns Jacob Schulz und Margarethe Elisabeth geb. Schmidt (* Kläden 26. Dezember 1779) geboren. Er starb 1873 an Rachenbräune und hinterließ nur seine Ehefrau. Ihre Eheschließung fand nicht in Schönfeld statt. Auf dem alten Kirchhof der Feldsteinkirche wurde er neben seiner Tante Marie Sophie Schliecker geb. Schmidt begraben. Beiden ist der beschriebene Grabstein gewidmet worden.

Lage:
Der Grabstein steht auf dem Kirchhof wenige Meter nordwestlich des Turmes der Feldsteinkirche.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018