altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Martin Falcke

Bürgermeister

Sterbedatum:
14.10.1664
Konfession:
evangelisch
Ort:
Gardelegen
Standort:
Nicolaikirche (Kriegsverlust)
GPS:
11.232463 - 52.314410

Beschreibung:
Ein Grabstein ist nicht mehr vorhanden. Bis zur Zerstörung 1945 befand sich das Epitaph des Martin Falcke gemeinsam mit dem seines Großvaters Joachim am nördlichen Chorpfeiler nahe der Taufe der Nicolaikirche.
Bürgermeister Martin Falcke übte in 5. Generation dieses Amt aus. Überliefert ist sein lyrisch-literarisches Talent. Sein Haus in der Sandstraße steht noch heute. Er war zweimal verheiratet. Der Inhalt des Epitaphs ist aufgezeichnet und nennt seine Lebensstationen:
Der eben genannte Herr Martin Falke geboren am 25 August
im Jahre 1600, verstorben im Jahre 1664, am 14. Oktober, im Alter von 64.
Gedenkstein
des Herrn Martin Falke,
Bürgermeister in Gardelegen
Als wer auch immer du dich dieser Grablege näherst und erfahren zu haben
wünschst, wen der Grabstein bedeckt und niederdrückt.
Sieh, hier wird Herr Martin Falke bedeckt, ein Mann, der während seines ganzen
Lebens in Weisheit getaucht war.
Du konntest diesen einen Rechtsgelehrten nennen, einen Dichter,
und mit noch mehr Titeln konntest du diesen bezeichnen.
Zu Lebzeiten der beste Bürgermeister, für den
die größte Sorge war, sich sehr schön um die Heimatstadt gekümmert zu haben.
Aber der Heimatstadt entrissen, ist er nun vereinigt mit Gertrud
Trüsted, die hier bestattet liegt.
Als Ehegattin aus früherer Ehe ruht sie unter dieser Steinlast,
mit freudigem Ohr die Stimme des Richters erwartend.
Hier wünscht auch Margretha Becker bestattet zu werden,
die spätere Gattin, wenn es das Schicksal irgendwo will.
Diese, die die ihrem Gatten die letzten Ehren würdig erwiesen hat,
wünscht, ziemlich überdrüssig der Erde, bald des Himmels zu sein.
Was dieser Grabstein will, hast du erfahren, werter Reisender,
Lerne daraus, dass du stirbst, dein Tod ist dir sicher.
Symbol: Durch den Tod des Messias vergrößere ich die Freuden.

Literatur:
Schultze, C.: Auff- und Abnehmen der löblichen Stadt Gardelegen, Stendal 1668, 39; Leineweber, Falco Garlebensis, Oschersleben 2014, 66-70.