altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Carolus Goldbeck

Bürgermeister

Sterbedatum:
00.00.1683
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Jacobikirche
GPS:
11.858504 - 52.608545

Beschreibung
Zustand
:
Im Randbereich besitzt die Platte aus Sandstein kleinere Fehlstellen.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt einen geriffelten Rand. Unter dem Textfeld mit vertiefter Schrift befindet sich das Wappen der Familie Goldbeck (drei Deckelbecher, die zwei zu eins um einen Querbalken angeordnet sind, im Schild; ein Deckelbecher als Schmuck über dem Schild). Die Schrift hebt sich durch eine schwarze Farbgebung von der Platte ab.

Inschrift:
CAROLUS GOLDBECCIUS
FULVO VIR CONTRÀ NON ÆSTIMANDUS
AURO
FURVȮ CONDITUS EST HIC ANTRO
AST AUREÆ IPSIUS AMA JORIBUS QVASI
TRADITÆ VIRTUTES
FLORIDIS SPLENDENT ADHUC COLORIBUS
SEPULCHRI NESCIÆ.
AQUÆ CEU PURÆ JUXTA RIVUM CRESCE̅S ARBOT
ÆSTIVI SICCOS NESCIT TEMPORIS FERVORES
SIC IPSE SUPERESTADHUC BONIS.
HUNC PROVIDU̅ PATRIA CONSULE̅ CURIA MEMORAT
HUNC SCHOLA, TEMPLA, XENODOCHIA
SOLLICITUM PRÆDICANT CURATOREM.
HUNC SEDULU̅ CLIENTES LOQVUNTUR PATRONUM
AST VIDUA MOESTISSIMA
EMERENTIA KRAZIN
DESIDERATISSIMUM MARITUM
DESINENTEM ANNO SALUTIS MDCLXXXIII ÆTAT. LV.
AMARE NON DESINENS
EXTREMO HUIC OFFICIO NON DEFUIT.

C. G.

Anmerkung:
Vgl. Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, Bd. 2, Berlin Christian Friedrich Voß 1735, 5. Teil, 1. Buch 2. Kap. Sp. 174f: „Die Goldbecke sein aus einer alten und zwar Adelichen Familie. Den Johannes de Goldbeck, miles castrensis, werden wir in den Witstokkischen Geschichten antreffen. Hans Goldbeck hat um das Jahr 1300, Gerhard 1350, Franco I. 1353, Franco II. 1365, Hans I. 1444, vermuhtlich auch Hans II. 1494, die Bürgermeisterstelle hier bekleidet: des leztern nachkommen aber sein nachmahls bis ins dritte glied Burgermeister zu Werben, sonst auch ferner Burgermeister und Rahtsverwandte zu Stendal gewesen, bis auf Henrich Goldbek welcher Burgermeister in Werben und Witstok gewesen, und Nicolaum Goldbek, welcher auch Burgerm. zu Werben gewesen, sich aber nachhero nach Stendal begeben, u darauf 16 jahr das Burgermeisteramt allhier verwaltet, gestorben ohne erben A. 1579, den 1 Jul. seines alters 74 jahr, besage Grabschrift in S. Marien Kirche an dem ersten Pfeiler vor dem Chore zur linken Hand. Noch ist ein Rahtsverwandter nachmahls Burgermeister hier gewesen, Nicolaus Goldbeck, Mertens, Rahtsverwandten und Burgermeisters zu Werben, und des vorige Nicolai bruders Enkel, dessen und seiner Ehefrauen Katharinen Schönhausin grabstein in dem Dom auf dem platze vor dem kleinen Altar lieget. Sein Sohn aber Julius Goldbeck ist Canonicus zu Havelberg, und ältester Kämmerer allhier gewesen, und ist seine grabschrift in dem Dom auf dem platze befindlich. Dieses ältesten Sohn, oder Carolus Goldbeck, ist A. 1682 zu dem Burgermeisteramt gelanget, aber bald in dem folgenden Jahre 1683 gestorben, dessen grabschrift in S. Jakobs Kirche vorhanden. Der jüngere Sohn Henrich Christoff, ist auch Rahtsverwandter gewesen, und 4 wochen vor dem älteren Bruder gestorben, und hat seine Grabstelle in dem Dom vor dem kleinen altar. Jenes des Caroli Sohn ist der mehrmahlen gedachte Hof- und Obergerichts Raht, Herr Karl Friedrich Goldbeck, welcher durch seine gründliche wissenschaften und deren anwendung, um das Vaterland, auch um gegenwärtige geschichte, sich besonders verdient gemacht. …“
Eine Recherche zum Ableben bzw. Begräbnis des Carolus Goldbeck ist aufgrund einer Lücke im Sterberegister (1664 – 1684) nicht möglich.
Der Ehefrau des Verstorbenen wurde ebenfalls eine Grabplatte gewidmet, die unmittelbar neben der Beschriebenen steht.

Lage:
Die Grabplatte wurde innerhalb der Kirche in die Wand einer spitzbogig gewölbten Nische hinter dem Hochaltar eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018