altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Gottfried Borgenroth

Pastor

Sterbedatum:
01.11.1757
Konfession:
evangelisch
Ort:
Estedt
Standort:
Kirche
GPS:
11.214457 - 52.343340

Beschreibung: :
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das Textfeld ist mit einer gekerbten Line umrandet.

Inschrift:
Hier ruhet
Der Weiland Hochwohl Ehrwürdige
und Hochwohl gelahrte Herr
Hr. Johann Gotf. Borgenroth
gewesener treufleißiger Seelsorger der
Gemeinde zu Estadt, Schenckenhorst
und Laatzsche,
Derselbe ist gebohren zu Halle in Sachsen
Anno 1685 den 11ten October
that seine Anzugs Predigt Aō 1712
Dom XXI Post Trinit, Wurde darauf
Dom XXVI Post Trinit, Introdveirt
und hat sein Amt verwaltet an die 45 Jahr
2 Jahr als Adjvnctvs und 43 Jahr als
Würcklicher Pastor Aō 1757 d. 24ten Oct.
Ward Er kranck
und d. 1ten Noveb gedachten Jahres
erfolgte sein sanfftes und seliges Ende
nachdem Er sein Alter gebracht auf 72 Jahr
und 10 Tage
Leichen Text Matth Cap. 25 V. 21.
Ey du frommer und getreuer Knecht
du bist über Wenigem getreu gewesen
ich wil dich über viel setzen
Gehe ein zu Deines Herrn Freud

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 127. Demnach hatte Borgenroth von 1712 bis zu seinem Tod im Jahre 1757 die Pfarrstelle in Estedt inne.
Im Sterberegister von Estedt wurde 1757 notiert: „d 1ten 9br ist mein lieber Vater, Herr Johann Gottfried Borgenroth, weyland Prediger zu Estedt, Schenckenhorst und Laatzsche nach einer 8 tägigen Kranckheit selichst im Herrn entschlaaffen, und deßen entseelten Cörper d 7ten darauf in der Kirchen beerdiget worden. Im Amt ist er gewesen 45 Jahr und sein Alter hat er gebracht auf 72 Jahr.“ Der Eintrag ist vermutlich dem am 12. Juni 1717 in Estedt geborenen Sohn Friedrich Emanuel Borgenroth, der von 1740 – 1792 Pastor in Zethlingen war, zuzuschreiben.
Borgenroth verheiratete sich in Kalbe am 25. Juni 1715 mit Dorothea Sophia Bindemann (getauft in Kalbe am 5. Juli 1699, Tochter des Archidiakons Erdmann Bindemann). Zu deren Ableben hielt er im Kirchenbuch 1729 fest: „d. 30. Decembr. habe leider meine liebgewesene Ehegenoßin Frau Dorothea Sophia Bindemans, nachdem sie am 21. Decemb. im Hl. selig verstorben ætat 30½ Jahr jung der Hochwohlgeb. Hl. von Alvensleben ließ(?) sie in hiesiger Kirche; u. zwar vor des Schultzen Stuhle begraben.“
Mit seiner zweiten Ehefrau (die Eheschließung fand nicht in Estedt statt) ließ er ab Februar 1734 wieder Kinder in Estedt taufen.

Lage:
Die Grabplatte steht außerhalb der Kirche an der südlichen Wand westlich des Sakristei-Anbaus. Der untere Rand der Platte ragt etwas in den Erdboden, weshalb die genaue Höhe nicht zu ermitteln ist. Der Leichentext ist (nach Vergleich mit der Bibel) vollständig sichtbar, da vor der Grabplatte eine etwa 30 cm tiefe Mulde geschaffen wurde.

Abmessungen:
1,01 m × > 2,25 m × 0,11 m

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017