altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Wilhelmine Hornemann

Güldenpfennig

Ehefrau des Kossaten

Sterbedatum:
16.01.1898
Konfession:
evangelisch
Ort:
Sanne bei Stendal
Standort:
Friedhof
GPS:
11.941496 - 52.657039

Beschreibung:
Zustand:
Das Grabmal aus Sandstein besitzt eine geringfügig verwitterte Oberfläche. Mehrere Sprünge durchziehen die schwarze Schriftplatte.

Dekor:
Das Grabmal schließt nach oben mit einem bogenförmigen Gesims ab. In die Vorderseite wurde eine schwarze Schrifttafel mit vertiefter Schrift und diversen Zierrat (Voluten, Kränze und Blüten) eingelassen. Unter der Wölbung ist das Antlitz Jesu in einer kreisförmigen Kartusche zu sehen. Auf der Rückseite wurde die Schrift direkt in den Sandstein eingemeißelt. Die einander reichenden Hände als Metallapplikation sind darüber angebracht worden.

Inschrift
Vorderseite:

Hier
ruhet in Gott
meine liebe Frau,
unsere gute Mutter
Wilhelmine
Hornemann

geb. Güldenpfennig,
geb. d. 22. Februar 1845,
gest. d. 16. Januar 1898.

Ruhe sanft !

Rückseite:
Schlaf wohl, schlaf wohl in sel„
ger Ruh,
Du deiner Kinder Freude
Und deines Gatten Wonne du,
Befreit von allem Leide!
Ich aber musz in Traurigkeit,
Weil du nicht mehr an
meiner Seit.
Mein Leben nun beschliessen.

Anmerkung:
Die Verstorbene wurde 1845 in Kläden bei Stendal als Tochter des Kirchenvorstehers und Ackermanns Joachim Friedrich Güldenpfennig und Dorothee Sophie Falcke geboren. Vor ihrer Hochzeit war sie als Großmagd auf dem herrschaftlichen Hof in Kläden tätig. Am 15. Mai 1874 ging sie die Ehe mit dem Kossaten Friedrich Christian Hornemann (* Sanne 9. Januar 1840 † Sanne 6. Oktober 1935), einem Sohn des Kossaten und Mitgutsbesitzers Johann Christian Hornemann und dessen Ehefrau Marie Dorothee Schulz, in Sanne ein. Zum Ableben ihres Ehemannes im Jahre 1935 vermerkte der Pastor im Kirchenbuch: „Der älteste Bewohner im Dorf und Pfarrbezirk, ein schlichter, redlicher und frommer Mann, der sich als Kirchenältester und Kirchenkassenrendant sehr verdient gemacht hat, besonders durch seine Kenntnisse und Pläne der Äcker und Grenzen der Feldmark Sanne. Er war ein beredter lebendiger Zeuge längst vergangener Tage. Mit ihm erlischt in Sanne das seit etwa 1745 daselbst in 6 Geschlechtern ansässig gewesene Geschlecht Hornemann. Ein Sohn wohnt in Berlin, die Tochter hatte bei der Heirat mit Wichmann den Hof übernommen. Sein 90. Geburtstag konnte noch unter großer Beteiligung mit ihm, dem überaus rüstigen Greis, gefeiert werden. In den folg. Jahren nahmen seine Kräfte, geistiger und körperlicher Art, langsam ab, wobei ihn Schwerhörigkeit besonders plagte. Sein Abschied war ein sanftes Hinüberdämmern. Psalm 91. 16.“ Ihm wurde ein Grabstein gleicher Größe und Gestaltung gewidmet. Beide Steine stehen links bzw. rechts neben dem Grabstein der Schiegereltern der Verstorbenen, der eine ähnliche Gestaltung aufweist.

Lage:
Das Grabmal ist das Zweite von links in einer Reihe von insgesamt fünf Grabsteinen einer Familiengrabstätte an der Westseite des Friedhofes. Die äußeren Denkmäler (zwei Granitfindlinge mit Inschrift) sind im 20./21. Jahrhundert gesetzt worden (Familie Wichmann). Die inneren drei Grabsteine sind von ähnlicher Gestaltung und Größe.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2018