altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Krause

Sohn des Apothekers

Sterbedatum:
03.06.1674
Konfession:
evangelisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
altes Rathaus
GPS:
11.970629 - 52.540861

Beschreibung
Zustand
:
Der Grabstein aus Sandstein ist quer in zwei Hälften zerbrochen. Mörtelreste haften an wenigen Stellen der Oberfläche.

Dekor:
Die Grabplatte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
Die kinder seind uns lieb, doch aber wer sie nimmet
Hiob 14 V. 5 Der ein gewisses Ziel uns allen hat bestim̅et
Ergreift man billig das, was David Köstlich spricht
2 Sam 12 V. 23 Ich fahre zu Ihm hin, mein End kömpt wieder
nicht

Vnd in solcher erinnerung ist von
denen betrübten Eltern dieser denck
stein auff gerichtet Ihrem Liebsten
Söhnlein.

JOHANN CARLL KRAUSEN
so gebohrn den 20 Marty 1674
vnd Seelig Verstorben den 3
Juny desselben Jahrs

Luc. 18. v. 16
Lasset die Kindlein zu mir kommen,

und wehret Ihnen nicht, den solcher ist das
reich Gottes.

Anmerkung:
Laut Informationstafel, die in jüngerer Zeit neben den Grabmalen angebracht wurde, befand sich die Grabplatte ursprünglich in der Stephanskirche und wurde später zu Trittstufen für Haustüren umfunktioniert. Nach deren Auffindung kam sie an ihren heutigen Platz.
Das verstorbene Kind wurde lt. Kirchenbuch der Stephanskirche am 29. März 1674 als Sohn des Apothekers Johann Krause in der Stephanskirche getauft.
Vgl. Geschichte - Adler Apotheke, Tangermünde - Adler Apotheke in ... https://www.adler-apotheke-tangermuende.de/apotheke/geschichte/:
„Die Geschichte der Adler–Apotheke Tangermünde. Im Jahre 1494 wurde in Tangermünde erstmalig eine Apotheke erwähnt. Ihr Besitzer, ein gewisser Ghert, hatte sich in ein Haus in der Schlossfreiheit an der Ecke zum Hünerdorf eingerichtet. Er erhielt das Privileg 1494 vom Landesherrn erteilt. Damit war die Tangermünder Apotheke die älteste der Altmark. Die Hofapotheke befand sich dort bis zum großen Brand im Jahre 1617. Als sie einging, gründete Gideon Nuober die erste städtische Apotheke in der Langen Straße, wo sie sich bis November 2016 unter dem Namen Adler-Apotheke befand. In der 500jährigen Geschichte der Apotheke wechselten die Besitzer häufig. Nicht alle waren gleichermaßen tüchtig und erst als Johann Krause die Apotheke und den dazugehörigen Apothekengarten im Hünerdorf erwarb, ging es aufwärts. Dem Apothekergesellen wurde vom Landesherrn das Privileg im Jahre 1664 erteilt. Bei einem großen Brand im Jahre 1678 wurde auch die Apotheke Opfer der Flammen, danach brach in der Stadt die Pest aus. Der tüchtige Apotheker Krause blieb in der Stadt und versah seinen Dienst am Nächsten. Nachdem Johann Krause verstorben war, wurden die Privilegien seinen Erben erneuert und bestätigt. Sein Sohn Christoph Krause verkaufte die Apotheke 1736 für 850 Taler an den ältesten Apothekerangestellten der Königlichen Hofapotheke zu Berlin, Johann Friedrich Roßnick. Zwei Jahre später erhielt Roßnick das Privileg, welches die eigenhändige Unterschrift des Königs Friedrich Wilhelm I. trägt. (…)“

Lage:
Die Grabplatte hängt mit zwei weiteren Grabmalen im Laubengang auf der Nordseite des alten Rathauses.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer Magdeburg 2019