altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Gustav Falcke

Kön.-Preuß.Kriegs- und Domänenkammer-Rat

Sterbedatum:
31.03.1743
Konfession:
evangelisch
Ort:
Orpensdorf
Standort:
Kirche
GPS:
11.361100 - 52.455447

Beschreibung:
Gemeinsames Epitaph von Gustav Falcke, Anna Katharina Kraatz und Friedrich Wilhelm Diterichs.
Das Epitaph des Gustav Falcke ließen seine Witwe, Anna Katharina Kraatz (1702-1768), und deren zweiter Ehemann, Friedrich Wilhelm Diterichs (1702-1782), an der Außenwand des Gruftanbaus im Osten der Orpensdorfer Kirche anbringen. Darauf steht:

„Unter anderen milden Stiftungen haben Herr Gustav Falck Königl. Preuß. Krieges-, Domänen-, Hof-Obergerichtsrath und dessen Eheliebste Frau Anna Catharina Kraatz diese Kirche und Begräbnis zu bauen sich entschlossen. Welche diese auch nach jenes am 31. März 1743 erfolgten seligen Ableben mit Ihrem anderen Ehemann Herrn Friedrich Wilhelm Diterichs Königl. Preuß. Krieges- und Domänenrath und Oberbaudirektor bewerkstelliget im Jahre 1747.
Des ersten Leiche ist hier eingesetzet und letztere beide hoffen, dass auch ihre Gebeine in dieser Höhle die Verwesung in Ruhe überstehen werden. Wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn. Röm. XIV. Sie starb 26. Feb. 1768. Er starb 13. Dez. 1782 und ruhen beide allhier.“

Epitaph von Urne bekrönt, oberhalb Inschrift Allianzwappen der 3 Personen in Kartusche.
Gustav Falcke links: Kleeblatt im von Arabesken umgebenen Wappenschild mit Helmzier, darauf Falke mit gespreizten Flügeln rückwärts gewandt, nach rechts blickend;
Anna Katharina Diterichs, verw. Falcke, geb. Kraatz mittig: Vase mit 3 Heckenrosen im von Arabesken umgebenen Wappenschild und Helmzier mit Falke, nach links blickend;
Friedrich Wilhelm Diterichs rechts: nach links steigender Löwe im geteilten von Arabesken umgebenen Wappenschild mit Helmzier und geflügeltem Stern. Gustav Falcke, geboren in Gardelegen, war Sohn des Amtmanns Martin Falcke jr. Er wurde Amtmann der Domäne Arendsee und Salzwedel und 1719 mit Anna Katharina Kraatz, einer Osterburger Bürgermeisterstochter, verheiratet. Über das Altmärkische Obergericht Stendal kam er nach Berlin, wo er 1743 als „Hoch-Edelgeborner und Hoch-Gelahrter Herr, Königlich-Preußischer Kriegs- und Domainen-Cammer Rath, Hoff- und Ober-Gerichts-Rath und Aemter Commissarii der Alten Marck, Erb-Herr zu Orpensdorf, Möllenbeck, Wollenrade, auch Guths- und Gerichtsherr zu Cunrau“, verstarb.

Literatur:
Krüger, R.-H., Friedrich Wilhelm Diterichs und das Gotteshaus zu Orpensdorf. Sonderdruck aus „Altmark-Blätter“, Heimatbeilage der Altmark-Zeitung v. 30. April und 7. Mai 1994; Leineweber, R. C. E., Falco Garlebensis, Oschersleben 2014, 32f., 49, 71; Rüdemann, J. C. 1728: Historicorum Palaeo-Marchicorum Collectio I Band 3, Salzwedel, 337.

Text und Fotos:
R. Leineweber, Salzwedel 2013