altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





NN NN Tasse

Sterbedatum:
00.00.0000
Konfession:
jüdisch
Ort:
Calvörde
Standort:
Jüdischer Friedhof
GPS:
11.291746 - 52.381599

Beschreibung
Zustand
:
Der Grabstein aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das Grabmal schließt nach oben bogenförmig ab. Über dem Textfeld ist eine Kanne, die sogenannte Levitenkanne mit Unterschale eingearbeitet.

Inschrift
Nordseite:

…(hebräische Inschrift)…

Anmerkung:
Vgl. Rücker „Die Geschichte der Juden in Calvörde“, erschienen in „800 Jahre Calvörde“, S. 71 ff. Demnach begann der Zuzug von Juden in den Marktflecken Calvörde im Jahre 1752. Ab 1781 gab es eine Synagoge. Nach Gründung des Deutschen Zollvereins und Verlegung der Frachtstraße Hamburg/Leipzig, die bis dahin durch den Ort führte, verlor Calvörde an Attraktivität für die als Kaufleute und Geldverleiher tätigen Juden. Bis Ende des 19. Jahrhunderts fand eine Abwanderung statt. Das älteste erhaltene Grabmal auf dem jüdischen Friedhof stammt aus dem Jahre 1787. Bis Ende des 19. Jahrhunderts fanden hier Begräbnisse jüdischer Einwohner statt. Für den Beginn des 19. Jahrhunderts ist eine jüdische Familie mit dem Namen Tasse in Calvörde nachweisbar.
Die Levitenkanne als Symbol auf dem Grabstein weist oftmals auf Personen mit dem Namen Levy hin. Ob hier ein Bezug zur Familie Tasse besteht, kann nur durch die Übersetzung der Inschrift geprüft werden.
Vgl. Bartels „Familienbuch Calvörde“, erschienen bei AMF e. V. 2006, S. 554f. Der Handelsmann Salomon Moses Tasse war in erster Ehe mit Sara Tasse (begraben Calvörde 25. Oktober 1808) verheiratet. Die zweite Ehe mit Rahel Magnus aus Stendal schloss er am 26. Januar 1810 in Calvörde. Als Kinder werden bei Rücker genannt: Moses, Levin, Mine, Ribeno und Täubchen.

Lage:
Der Grabstein steht in der Südhälfte des jüdischen Friedhofs, der sich ca. 1 km südlich der Ortslage Calvörde am Waldrand befindet.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019