altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anna Elisabeth Heinrichs

Ritzmann

Gastwirtswitwe

Sterbedatum:
11.09.1760
Konfession:
evangelisch
Ort:
Jeeben
Standort:
Kirche
GPS:
11.090986 - 52.682522

Beschreibung:
Zustand:
Die Platte aus Sandstein besitzt einige Blessuren auf der Oberfläche und ist quer in zwei Teile zerbrochen. Die Bruchlinie verläuft oberhalb der Mitte des Gedenksteines. Ein nennenswerter Einfluss auf die Lesbarkeit ergibt sich daraus nicht. Der Grabstein ist von einem Teppich bedeckt.

Dekor:
Die Schrift der Platte ist vertieft.

Inschrift:
Allhier ruhen die Gebeine
Es ist die Weiland
Fr. Anna Elisabeht Heinrichs
gebohrne Ritzmanin
dieselbe ist gebohren 1716 d. 7. Junii
Verheyrahtet an Herrn
Hans Heinrich Heinrichs
Anno 1733
gewesener Gastwirth zu Verbitz
und starb unverhofft allhier in Darenbeck
Aō 1760 den 11. Septe
Leichentext Psalm 119 Vers 30
Ich habe den Weg der warheit erwehlet
deine rechte habe Ich für mich gestellet

Anmerkung:
Nach dem Kirchenbuch von Schnega/Varbitz (Krs. Lüchow-Dannenberg) verheiratete sich der Gastwirt Hans Hinrichs (begraben zu Varbitz 11. Mai 1746 im Alter von 48 Jahren) am 21. November 1724 mit Anna Bunese (* Beetzendorf 1. November 1701 † Varbitz 20. Januar 1733), einer Tochter des Christoph Bunese in Beetzendorf. Nach deren Tod ging Heinrichs am 11. November 1733 eine zweite Ehe mit Anna Elisabeth Ritzmann aus Wieren ein. Die aus dieser Ehe hervorgegangene Tochter Sophie Marie Heinrichs (getauft 1. April 1736) verheiratete sich lt. Kirchenbuch von Jeeben/Darnebeck im Dezember 1752 mit dem dortigen Schulzen Jacob Schultz (* Darnebeck 14. September 1715 † Darnebeck 26. Januar 1760, 45 Jahre alt, Sohn des Schulzen Jacob Schultze zu Darnebeck). Der Herkunftsort der Braut wird in dieser Quelle mit „schwartzen Pohl oder Varbitz“ genannt. Nach dem Tod Schultzes ging die Heinrichs am 28. November 1760 eine zweite Ehe mit Friederich Besenthal „aus Wiehern“ (identischen mit Wieren, westlich von Soltendieck?), der als Interimswirt den Schulzenhof in Darnebeck übernahm, ein. Vermutlich verstarb die auf der Grabplatte genannte Gastwirtswitwe während eines Besuches bei ihrer ebenfalls verwitweten Tochter 1760 in Darnebeck. Der zugehörige Kirchenbucheintrag ist sehr knapp gehalten und deswegen diesbezüglich nicht aussagekräftig: „Fr. Anna Elisabeth gebl. Ritzmannen verwitwete Hinnerichsen, gest. d 11ten Septemb: u begr d 14ten ej: æt: 44 Jahr“.
Da Darnebeck zu dieser Zeit weder Kirche noch Friedhof besaß, fanden die Begräbnisse im benachbarten Pfarrdorf Jeeben statt.

Lage:
Die Platte befindet sich in der Kirche. Sie ist die Südliche von zwei Grabplatten, die vor dem zweistufigen Podest vor dem Altar liegen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017