altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Dorothea Juliane Kütze

Strickmann

Sterbedatum:
11.04.1742
Konfession:
evangelisch
Ort:
Jeeben
Standort:
Kirche
GPS:
11.090986 - 52.682522

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das ovale Schriftfeld ist von zwei Lorbeerzweigen umrahmt, die im unteren und im oberen Bereich je eine Blüte besitzen. Unter dieser Umrandung steht ein Totenkopf über zwei gekreuzten Knochen. Über dem Lorbeergebinde befinden sich zwei einander zugewandte schwebende Engelsfiguren, die mit einer Hand die Blüte greifen und mit der zweiten Hand mittig über dem Gebinde eine fünfzackige Krone halten. Die Schrift ist vertieft.

Inschrift:
Hier ruhet in Gott
die Hochedle Frau
Fr. Dorothea Juliana Kützen
gebohrne Strickmannin
seel. Herrn PAULI KUTZEN PASTORIS
in Breitenfeld hinterlaßene Witwe
die in Jeinsen Aō 1676 d. 13. OCT:
gebohren.
und Aō 1742 den 11. APRIL.
gestorben.
Leichen = Text. Psalm. 42 v. 2 3
Wie der Hirsch schreyet nach frischem
Waßer, so schreyet meine Seele Gott zu
dir meine Seele dürstet nach Gott
nach dem Lebendigen Gott, wenn werde
ich dahin kommen daß ich Gottes
Angesicht schaue.
g. a. d. e.

Anmerkung:
Ein Vermerk zum Ableben der Dorothea Juliana Kütze geb. Strickmann ist weder im Breitenfelder, Schwiesauer noch im Jeebener Kirchenbuch auffindbar. Das Jeebener Sterberegister erweckt zumindest für die Jahre 1742 bis ca. 1750 den Anschein einer sporadischen Führung, was sich aus dem Vergleich der Eintragsfülle der Vorjahre mit dem angegebenen Zeitraum schließen lässt. Insofern wäre es denkbar, dass die Dokumentation des Sterbefalls in Jeeben schlicht unterblieben ist.
Bei dem auf der Grabplatte benannten Geburtsort der Verstorbenen könnte es sich um Jeinsen nordwestlich von Hildesheim handeln.
Bei Czubatynski: „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 27 wird der Pfarrer von Breitenfeld fälschlicherweise mit Paulus Krüger (1694 – 1720) angegeben.
Der 1694 begonnene Kirchenbuchband von Breitenfeld beinhaltet am Anfang eine Liste der Pfarrer. Darin heißt es: „Paulus Küzer ein Brandenburger, muß etwa ums Jahr 1694 hier als Candidat angetreten haben, und war hier Prediger bis 1720 Aus Furcht daß man mit den Knochen seines Leichnams das Obst von den Bäumen werfen mögte hatte er auf seinem Kranckenlager befohlen daß er in der Kirche zu Schwiesau wolle begraben seyn, weil ein hiesiger Ackermann bey einer Differenz zu ihm gesagt daß er nach seinem Tode seine Knochen so übel werfen solle.“ Im Kirchenbuch der Parochie Breitenfeld-Schwiesau-Quarnebeck befindet sich im Jahre 1720 jedoch kein entsprechender Vermerk im Sterberegister.

Lage:
Die Grabplatte liegt unmittelbar südlich neben dem Altar. Deren oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2017