altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Augustin Goering

Pastor

Sterbedatum:
28.12.1747
Konfession:
evangelisch
Ort:
Gardelegen
Standort:
Nicolaikirche
GPS:
11.390230 - 52.528796

Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Platte besitzt einen erhabenen Rand. Die vier Ecken sind mit Blumen ausgeschmückt. Das nach oben und unten abgerundete Textfeld mit vertiefter Inschrift wird von einer Lorbeergirlande gefasst. Darüber steht mittig eine fünfzackige Krone und zu jeder Seite ein geflügelter Engelskopf.

Inschrift:
CONDITUR HOC TYMBO
PIUS CINIS
VIRI ADMODUM REVERENDI ET DOCTISSIMI,
DNI JOHANNES AUGUSTINI GOERINGII
QVI ERFORDIÆ AN: MDCLXXIV. D. XII. OCTOBRIS
MORTALITATEM INGRESSUS
PER XVI ANNOS PASTOR CASSIEGKENSIUM
ET XXVII GARDELEGIENSIUM GREGEM
DIACONUS ET ARCHI = DIACONUS
GRATIAM
QUAM JOHANNES GUSTAVIT AUGUSTINUS PROFESSUS
ORE VITAQUE FIDELITER DOCUIT.
IMMORTALITATEM CONSECUTUS
M D CC XL VII D. XXVIII DECEMBR:
ÆTATIS LXXIII AI I: II MENS: ET XVI D:
IV UXORUM MARITUS
III LIBERORUM E PRIMO ET SECUNDO CONIUGIO PARENS
XII. NEPOTUM AVUS
SPIRITUALEM PROGENIEM UBERIOREM
MANIFESTABIT ÆTERNITATIS
LECTOR
CONSIDERA FINEM CONVERSATIONIS ET
IMITARE FIDEM IPSIUS
MONUMENTUM HOCCE POSUIT PARENTI OPTIMO
FILIUS MOESTISSIMUS
C. N. G.

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 168. Demnach wurde Göring in Kl. Sömmern bei Erfurt geboren. Von 1704 bis 1720 hatte er die Pfarrstelle in Kassieck inne. Anschließend wirkte er in Gardelegen an der Marienkirche und ab 1730 bis zu seinem Tod am 28. Dezember 1747 an der dortigen Nicolaikirche.
Göring war zweimal verheiratet. Seinen beiden Ehefrauen widmete er eine Grabplatte, die in der Kirche zu Kassieck erhalten ist.
Seine erste Ehefrau starb nach der Geburt eines Sohnes. Die Umstände schildert Pastor Göring im Kirchenbuch: „Den 9 July (1705) ist in den Schoß der Erden begraben worden mein frauens und sehr liebes Weib Catharina Elisabeth Bernsteinin auf; die Gelegenheit zu ihren todt ist gewesen die harte Geburt des jetzt gedachten Söhnleins; als wormit es so hart gehalten, daß Sie auff 2 Stunden fast nacheinander gearbeitet und dennoch nicht gebähren können; endlich gebahr Sie noch und blieb noch leben bis an den 6ten tag, war der 8 Jul: an welchen die Schwachheit zunahm, und drum der todt erfolgete, Hl. laß mich sterben auch du deiner Zeit des Todes dieser durch den Glauben Gerechten Seelen!“
Auch seine zweite Ehefrau starb sehr jung nach der Geburt einer Tochter: „Den 7. Sept: (1709) gestorben Fr. Sophia Elisabeth Schultzin meine treue Ehefrau: ô mich unglückl! Hl. tröste mich und stehe mir bey!“.
Ob Göring eine dritte Ehe in Gardelegen einging, konnte aufgrund der erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts einsetzenden Kirchenbuchüberlieferung in Gardelegen nicht recherchiert werden.

Lage:
Die Grabplatte steht innerhalb des Chores der Kirche an dessen Südwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019