Beschreibung
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Eine vertiefte Inschrift, die mit waagerechten Linien in Abschnitte unterteilt ist, befindet sich auf der Platte.

Inschrift:
Dieser Stein
deckt
die zarte irdische Hülle
unserer innig geliebten einzigen Tochter
C. Dorothea Louise Scholvien
geb. d. 29ten Apr. 1820 gest. d. 26ten Aug. 1828
______

Schön entfalteten sich die Blüthen
ihres kindlichen Geistes und Herzens
und weckten in und die herrlichsten
Hoffnungen, aber alle vernichtete
der Tod der sie von unserem Eltern
herzen riss. Nur die Hoffnung erhebt
uns, dass wir sie einst als seligen Engel
zu höherer Vollkommenheit gereift
wiedersehen. Schlummre sanft,
geliebte Tochter! bis du wiederfin
dest deine trauernden Eltern
J. Georg Wilhelm Scholvien und
C. Maria Scholvien geb. Schmidt
______

Anmerkung:
Nach dem Kirchenbuch der Katharinenkirche war die 1828 an Scharlachfieber Verstorbene eine Tochter des „Bürgers und Besitzers der vor dem Lüchower Thore gelegenen Walkmühle Johann Georg Wilhelm Scholvien und seiner Ehefrau Catharina Maria gebornen Schmidt“. Von den Eltern sind ebenfalls die Grabplatten auf dem Steintorfriedhof erhalten geblieben.

Lage:
Die Grabplatte ist von Süden aus gesehen die 29. Platte in einer Reihe von 42 Grabsteinen, die sich auf dem von 1822 bis 1880 betriebenen Steintorfriedhof (jedoch nicht mehr an ihrer ursprünglichen Liegestätte) befinden. Dieser Friedhof wurde auf den ehemaligen Wallanlagen der mittelalterlichen Stadtbefestigung angelegt, nachdem der Friedhof an der Neustädter Pfarrkirche St. Katharinen zu eng wurde (vgl. Informationstafel an der Ostseite der klassizistischen Trauerhalle).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019