altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Steffen NN

Geistlicher

Sterbedatum:
21.11.1411
Konfession:
katholisch
Ort:
Badingen
Standort:
Gutshaus
GPS:
11.647944 - 52.607415

Beschreibung:
Zustand:
Die zweifach verwendete Grabplatte aus Sandstein ist quer in zwei Teile zerbrochen. Zementmörtelreste verdecken teilweise den Anfang der Inschrift auf der in mittelalterlicher Zeit gestalteten Seite. Ferner wurde von dieser Seite der linke Rand abgetrennt, vermutlich um das Plattenformat für die (rückwärtige) Sekundärnutzung im 18. Jahrhundert anzupassen. Diese Seite ist im rechten Bereich abgetreten.

Dekor:
Die mittelalterlich genutzte Seite besitzt auf dem Rand eine umlaufende, vertiefte Inschrift. In der Plattenmitte befindet sich die Ritzzeichnung eines Abendmahlskelches.

Inschrift:
… (m)cccc xi iare
des so-nauends na sunte Elisabet
starff her steffen


Anmerkung:
Vor ca. zwei Jahrzehnten wurde in Badingen die Straße erneuert. Bei den Erdarbeiten in Nähe der Kirche kam die Grabplatte zum Vorschein, die daraufhin unbeachtet am Wegrand lag und deswegen vom heutigen Besitzer des Badinger Gutes, Herrn Reymond Dequin, in Obhut genommen wurde.
Diese Platte wird nicht erwähnt bei Hossfeld/Haetge „Die Kunstdenkmale der Provinz Sachsen Kreis Stendal Land“, Kommissionsverlag August Hopfer in Burg 1933, S. 10ff. Folglich ist sie vor 1933 in den Erdboden gelangt.
Der Tag der heiligen Elisabeth (19. November) fiel lt. Grotefend „Taschenbuch der Zeitrechnung“ im Jahre 1411 auf einen Donnerstag. Folglich ergibt sich für den Sonnabend („sonauend“) als Sterbetag der 21. November (Mitteilung Steffen Langusch, Leiter des Stadtarchivs Salzwedel).
Die andere Seite der Grabplatte ist der 1788 in Badingen verstorbenen Pastorenwitwe Sophia Dorothea Müller geb. Hindenburg (aus Jeetze) gewidmet.

Lage:
Die Grabplatte liegt im Keller des Gutshauses.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019