altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Christiane Marie Charlotte Roth

Schwechten

2. Ehefrau des Pastors

Sterbedatum:
17.11.1854
Konfession:
evangelisch
Ort:
Hindenburg
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.928434 - 52.754551

Beschreibung:
Zustand:
Die Seitenflächen des Grabsteins aus Sandstein sind zum Teil stark verwittert. Das bekrönende Sandsteinkreuz ist abgebrochen. Lediglich der Querbalken, der vor dem Grabstein auf dem Boden liegt, blieb erhalten.

Dekor:
Der Grabstein mit rechteckiger Querschnittsfläche trägt an den Seiten vertiefte Inschriften. Die Textfelder sind von erhabenen, nach oben bogenförmig abschließenden Rändern umgeben. Auf einer schlichten Deckplatte steht mittig der Stumpf eines (abgebrochenen) Kreuzes, das ebenfalls eine vertiefte Inschrift trägt.

Inschrift
Kreuz:

Seine Augen haben seinen
Heiland gesehen.

Ostseite:
Hier ruhet der …
Prediger in Hindenburg u.
Gethli(ngen)
Johann Gebhardt Carl Christian (Roth)
geb. d. 4. September (1777) gest. (d. 13.)
Juli 1858 …
...
Lieben …


Nordseite:
Therese
Roth

… 14. Septemb.
1846.

Westseite:
C(harlot)t(e) Roth

ge(b. Sc)hwechten
ge(st.) 17. November
(1)8(54)

Südseite:
Charlotte
Roth

geb. Meinecke
gest. 21. Februar
1825

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 274. Demnach wurde Pastor Roth 1777 in Hindenburg als Sohn des dortigen Pastors Johann Georg Tobias Roth († Hindenburg 25. April 1819) und dessen Ehefrau Johanna Friederike Keuffel geboren. Damit reiht er sich in die Nachkommenschaft der Pastorenfamilie Roth zu Bombeck ein. Ab 1819 bis zu seinem Tod im Jahre 1858 hatte er die Pfarrstelle in Hindenburg inne. Seine erste Ehe schloss er im Kloster Jerichow am 9. Juli 1817 mit Johanna Dorothea Charlotte Meinecke. Nach deren Tod verheiratete er sich zum zweiten Mal am 24. Juli 1827 mit Christiane Marie Charlotte Schwechten, einer Tochter des Kaufmanns Gottfried Schwechten in Sandau.
Im Kirchenbuch von Hindenburg wurde 1858 dokumentiert, dass der am 13. Juli 1858 an Altersschwäche verstorbene Pastor Roth vier Kinder hinterließ. Ferner heißt es: „Ritter des rothen Adlerordens IV. Kl. seit 19. Dec. 1857. Nachdem er bereits seit einer Reihe von Jahren seinen Vater in Verwaltung der hiesigen Pfarre unterstützt hatte, wurde er im Jahre 1810 zu dessen ordinirten Gehilfen bestellt. Seit dem Jahre 1817 hat er selbstendig und zwar noch zwei Jahre lang das Adjunct seines Vaters, das Pfarramt verwaltet. Er ist allzeit ein treuer Bekenner seines Herrn und ein treuer Hirte seiner Gemeine gewesen. Welchen nun in Folge einer Krankheit seit dem März 1856. eingetretene große Leibesschwäche nicht mehr erlaubte, sein Amt zuverwalten, war ihm in Anerkennung seiner langjährigen treuen Dienste von der oberen Behörde erst gestattet, sich einen Prädicanten zuhalten, und danach seit dem November vorigen Jahres ein ordinirter Gehilfe zur Seite gestellet.“
Roths erste Ehefrau war die zweite Tochter des Akzise-Einnehmers in Jerichow, Carl Julius Meinecke. Die Eheschließung wurde im Kirchenbuch von Jerichow im Jahre 1817 ohne Angabe des Kopulationstages eingetragen. Sie starb 1825 27jährig „als Sechs-Wöchnerin an den Frieseln“ (aufgrund von Kirchenbuchlücken in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Hindenburg siehe Landesarchiv Sachsen-Anhalt C 131 (Kirchenbuchduplikate) Film-Nr. 499).
Aus der ersten Ehe des Pastors ging als (zweite) Tochter Maria Theresia Roth hervor. Diese starb 1846 unverheiratet im Alter von 23 Jahren an einem gastrischen Fieber.
Roths zweite Eheschließung fand in 1827 Hindenburg mit der Tochter des Sandauer Kaufmanns Gottfried Schwechten und dessen Ehefrau Maria Magdalena Elverling statt. Charlotte Marie Schwechten starb 1854 an Lungenschwindsucht im Alter von 68 Jahren und hinterließ eine Tochter.

Lage:
Der Grabstein steht wenige Meter südöstlich der Kirche.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019