Beschreibung:
Zustand:
Das Grabmal aus Sandstein ist vollständig erhalten.

Dekor:
Das Epitaph ist vertikal in zwei Hälften für die beiden Ehepartner geteilt. Girlanden aus Blüten und Akanthusblättern säumen die Textfelder mit vertieften Inschriften. Putten, die ihr trauervolles Gesicht abwenden, und ein in einen Umhang gehülltes Skelett sind im unteren Teil modelliert worden. Die von Voluten und einem gewölbten Gesims begrenzte Bekrönung zeigt sehr plastisch geformt die Büste eines Geistlichen, der ein Buch in seinen Händen hält. Seitlich davon stehen auf beiden Seiten je eine Sanduhr und unter den Voluten je ein Wappen. Das Grabmal ist farbig gefasst.

Inschrift
linke Seite:
C. D.
IOANNES AUGUSTINUS
HOLTORFIUS, ex antiqua HOL
TORFIORUM familia, natus
patre JOACHIM HOLTORFIO, per 32
Ann: Pastore ROSSAV, Matre URSULA
MARIA CAMITIA, A • C • 1661. 5 Jan • Past =
rasu SCHOENEBECCENSI gb anno
1687 Funisus a • 1705 Archidiaconus
Stendal: substitutus in æde Jacobea,
dein Mariana, mox ad 1711 Pastor,
in concordi Conjugio cum ANNA
DOROTHEA UCKERMANNIA, R AN
DRÆ UCKERMANNI, Past • SCHOENE„
BECC: Filia Unica, ab a • 1687 Coepto,
BIGA FILIORUM •D • G • fuscepfa
JOANNE BARTHOLDO et JOANNE AU„
GUSTINO, post utriusque Ministerium
in Ecclesia GOSLARIENSI breve æter„
nitali præmissa, ex hoc resiefa • nspie
unica Virg: Lect: JOANNA DOROTHEA ELISABETH
ipse post exantsatos labores, constanti
fide magna patientia, neptuitico dotore
ex haustis viribus in DOMINO placide
obiit ANNO æT • LXXIII Mens • 4 • D • 27
Ministerii XLVI, Pastoratus Mariani XXIII
CHRISTI MDCCXXXIII • M • Juni d • 2 hora X nod
Omnium BoNoRum laude, et
Memoria dignissimus:
Textus Funebris fuit Jo. 1, 29
Hicpius ac prudens, constans,
moderatus honesti,
Pacis amans Mystes, cum Pro„
bitate , jacet.
Agnum, cujus erat vitaq: Fi„
deque Minister,
Laudat Mens, inter Gau„
dia vera, DEI;
Feria aquiesce! DEI ma
nus ipsa reducetinisso;
quem JESUS fixit, te,
proper ante die!

rechte Seite:
Act latus Mariti Optumi
quiescit
Uxor fidissima, ANNA DOROTHEA,
ANDRÆ UCKERMANNI
P. Schoenebecc. NATA UNICA
Ex ANNA LÜDEKENIA
BARTHOLDI LÜDEKENI,
Pastoris S. Georgi in Perver
et Brewitz
Per L Annos Vigitantissimi
Filia Primogenita,
A. C. MDCLXX, d. XIII oct:
nupta Marito A. C. MDCLXXXVI.
d. XI. oct: felici Conjugio
Biga Filiorum divinitus dotata
in quo Vixit per Annos XLVI,
Post mortem Mariti
Tandem post, ultra 17 an̅o,,
rum viduatum 1750 d. 26. 7br octagena
riafere in DOMINO decessit
Text. Esa. 38. 17.
Viximus unanimes, testus tenet
uno sepultos,
Mensibus una salus exuvius
quies:
Ad CHRISTI vocem ruptatia
testure, resurgent
Corpora vivistami, luce
corusca DEI!

Anmerkung:
Vgl. Czubatynski „Evangelisches Pfarrerbuch für die Altmark“, S. 194. Demnach wurde Holtorf am 5. Januar 1661 in Gr. Rossau geboren. Von 1687 bis 1705 hatte er die Pfarrstelle in Schönebeck bei Bismark inne, bevor er an der Jacobikirche und anschließend bis zu seinem Tod an der Marienkirche in Stendal als Pastor wirkte.
Lt. Kirchenbuch von Schönebeck bei Bismark ging er in Meßdorf am 11. Oktober 1687 die Ehe mit Anna Dorothea Uckermann (* Schönebeck 13. Oktober 1670), der Tochter seines Amtsvorgängers Andreas Uckermann (* Schönhausen 1624 † Schönebeck 18. April 1687) und dessen Ehefrau Anna Lüdke († Schönebeck 22. Oktober 1670, 26 Jahre alt), ein.
Das Sterbergister der Stendaler Marienkirche enthält zum Ableben der Eheleute Holtorf/Uckermann die folgenden Einträge.
1733: „Hl. Johann August Holtorff gewesenen Pastor bey dieser Marien Gemeinde, starb nach einen vierteljährigen Lager d. 2 Jun. Abends um 10 Uhr, nach dem er Gott und seiner Gemeinde in aller Treu als ein rechter Nathanael viele Jahre gedienet u. zwar der Stadt Stendall. 29 Jahr der Kirchen zu Mar. 23 Jahr, überhaupt im Amte gewesen 46 Jahr. Sein leben gebracht auf 73 Jahr. Er ward, wie ihm gebührte, d. 7 huj. erat Dom. 1. p. Trin. öffentl. cum parens.et c... funebri zur Ruhe gebracht, welche letzte dHl General Superint. D. Meurer über die beliebter Worte Joh. 1. 20 verrichtete. liegt begraben in der Capelle wo ds Pastoris Beichstuhl ist.
1750: „Fr. Anna Dor. Holtorffen geb. Uckermannin Seel. Hl. Joh. August Holtorffs weyl. Pastor dieser Kirchen relicta, starb d. 26 7br. 9 – 10 Uhr an einem Fieber, ihres Alters 80 jahr, weniger 17 tage. Sie ward d. 29. ej. abends in der Kirche ihrem seel. Ehel. zur seite in der Capelle wo Pastoris Beichtstuhl ist,, cum parentatione beygesetzt.“

Lage:
Das Grabmal steht an der Ostwand des nördlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019