altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Joachim Müller

Advokat

Sterbedatum:
05.12.1612
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860784 - 52.605687

Beschreibung:
Zustand:
Ein Risse durchziehen die Voluten und den Obelisken der Bekrönung.

Dekor:
Das Epitaph besitzt eine aus Voluten und einem Obelik gestalteten Bekrönung, auf der die Jahreszahl 1613 – Jahr der Errichtung des Denkmals – eingearbeitet ist. Auf der Grabplatte befindet sich ein nach oben bogenförmig abgeschlossenens Textfeld mit vertiefter Inschrift, das von gekerbten Linien eingefasst wird. Die Zwickel sind mit geflügelten Engelsköpfen in Ritzzeichnung ausgeschmückt. Über dem Textfeld stehen, vom Relief einer Säule getrennt, zwei Wappen. Das linke Wappen führt einen Adler, der ein halbes Zahnrad in seinen Klauen hält, im Schild und als Helmschmuck. Das Rechte zeigt im Schild und auf dem Helm drei Blumen.

Inschrift
Bekrönung:
1613

Textfeld:
IEHOVA · MEA, SPES ·
IOACHIMVS MVLLERVS
SOLQVELLÆ LOCO, NATVS HONESTO
QVEM
CAMERÆ ELECTORAIS ADVOCATVM
MARIA DIWIZENA CONIVX
SEXIES
PARENTEM FOEMINEA PROLE
ANNIS FECIT DVO DECIM,
TANDEM
LVCTVOSO SVORVM FATO
VITA PRÆTER SPEM DEFVNCTVS,
HIC
MORTALES DEPOSVIT EXV VIAS,
ANNO ÆTATIS XLIII

Anmerkung:
Zu diesem Epitaph existiert im Fußboden der großen Nordkapelle eine kleine Grabplatte, die ursprünglich den exakten Begräbnisort in der Kirche markierte. Demnach starb Müller am 5. Dezember 1612.
Aus dieser frühen Zeit sind für die Stendaler Marienkirche nur Taufregister (ab 1610) überliefert. Deshalb können zum Ableben der verstorbenen Person keine weiteren Fakten recherchiert werden. Laut Inschrift auf dem Epitaph starb Müller 43jährig und wurde in Salzwedel geboren. Da sich in den Kirchenbüchern der Neustadt Salzwedel (St. Katharinen) kein adäquater Taufeintrag findet, ist er sicherlich in der Altstädter Marienkirche getauft worden. Die Taufregister setzen hier jedoch erst im Jahre 1574 ein.

Lage:
Das Denkmal steht an der Außenseite des nördlichen Bereichs des Chorumganges in einer spitzbogig gewölbten Wandnische.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021