altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Magdalena NN

Stiftsdame?

Sterbedatum:
00.00.0000
Konfession:
evangelisch
Ort:
Diesdorf
Standort:
Freilichtmuseum
GPS:
10.885042 - 52.744966

Beschreibung:
Zustand:
Die Sandsteingrabplatte ist stark abgetreten. Nur im rechten Randbereich sind Reste der Inschrift erhalten.

Dekor:
Eine erhabene Inschrift, gesäumt von ebenfalls erhabenen Rändern ziert den Rand der Platte, in deren Mitte Relief-Reste eines Wappens erkennbar sind.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand:

... ...(p?)rile.
SELIG ... Augusti:
FR: MAGDALE(NA) ...
...

Anmerkung:
Die jetzige Situation (Grabplatte als Trittstein) erinnert an eine Textpassage aus dem Roman von Helmut Sakowski „Verflucht und geliebt“ (Verlag neues Leben Berlin 1981, S. 5), der in der Gegend Salzwedel -Diesdorf/Dähre spielt: „Bei den Großbauern von Klosterdöhre, den Riebaus, Fritsches oder Wittekopes, war es um die Jahrhundertwende geradezu Mode geworden, die Haustritte aus den Grabplatten ehemaliger Äbtissinnen oder Stiftsdamen zu fügen, man trat gedankenlos mit Füßen auf Wappen und Namenszüge ehrwürdiger Geschlechter, ...“. Der Ortsname Klosterdöhre wurde in Anlehnung an Diesdorf und Dähre gewählt.
Tatsächlich befanden sich die beschriebene Grabplatte und ein daneben liegender Grabplattenrohling in Zweitverwendung auf dem Anwesen einer Diesdorfer Gaststätte, bevor beide ins Freilichtmuseum umgelagert wurden (Mitteilung Dr. Jochen Alexander Hofmann, Leiter der Museen des Altmarkkreises Salzwedel). Mit großer Wahrscheinlichkeit ist die beschriebene Grabplatte einer Stiftsdame des Klosters Diesdorf zuzuordnen.

Lage:
Die Grabplatte liegt als Trittstein vor dem aus Püggen stammenden Wohnhaus des Vierseitenhofes im Freilichtmuseum.
Unmittelbar vor dieser Haustür liegt quer eine zweite Sandsteinplatte, die an zwei Seiten einen ca. 3 cm breiten, erhabenen Rand - ein typisches Merkmal einer Grabpatte - besitzt. Da sie keine Inschrift trägt, handelt es sich um einen Grabplattenrohling (Mitteilung Dr. Jochen Alexander Hofmann, Leiter der Museen des Altmarkkreises Salzwedel).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020