altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Karsten Stodtmeister

Ackermann

Sterbedatum:
05.08.1691
Konfession:
evangelisch
Ort:
Miesterhorst
Standort:
Kirchhof
GPS:
11.144295 - 52.462134

Beschreibung
Zustand
:
Die Grabplatte aus Sandstein ist insbesondere im unteren Bereich abgetreten. Flechtenbewuchs schränkt die Lesbarkeit zusätzlich ein. Kleine Teile der Oberfläche sind mit Schriftverlust abgeplatzt.

Dekor:
Eine gekerbte Umrandungslinie umgibt das Textfeld mit vertiefter Inschrift. Ein in sich verschlungene, gekerbte Linie befindet sich unter dem Text.

Inschrift:
EUREN GEDECHTNIS
KARSTEN STODMEISTER SELIGER
IST IM JAHR 1691 AM 5ten AUGUSTI
(U)M 10 UHR SANFT UND SEE(LIG)
(EIN)GESCHLAFFEN UND BEI EINER
(V)OLCKREICHEN ZU(S)AMMENKUNFT
... (F)ESTLICHER LEICH PREDIGT
AM 3ten TAG ZUR ERDEN ALHIE
BESTETIGET SEINES ALTERS
... JAHR

...
Ich hab die... ... ich habe
... ist mihr bey
gelegt die Krone der Gerechtigkeit. etc.

Anmerkung:
Das Begräbnis von Kersten Stodtmeister wurde im August 1691 im Kirchenbuch von Mieste/Miesterhorst dokumentiert: „Kersten Stodmeister zu Miesterhorst ist den 5 dieses um 10 uhr sanfft u. selig eingeschlaffen u. am 3ten Tag Christl. u. ehrlich zur erden bestetiget s. alters 73. jahr.“ Am Montag nach dem 21. Sonntag nach Trinitatis 1653 verheiratete er sich mit Catharina Lüders (* 1633 begraben 1. Juni 1698, 66 Jahre alt). Aus der Ehe gingen acht Kinder hervor. Dem einzigen Sohn und Hoferben Christoffel Stodtmeister (* 1660) und der Tochter Margarethe (* 1665), die im September 1678 kurz hintereinander an Hofgang starben, wurde eine gemeinsame Grabplatte gewidmet, die unmittelbar neben der Beschriebenen liegt.
Im Kontributionskataster der Landreiter Salzwedel von 1684/1685 (verwahrt im Danneil-Museum zu Salzwedel) wird Cersten Stottmeister als Ackermann in Miesterhorst verzeichnet. Er ist einer von drei Bauern, die über eine Hufe Land verfügen. Alle anderen bewirtschaften geringere Flächen. Ferner wird sein wirtschaftliches und damit steuerpflichtiges Vermögen angegeben mit je 24 Scheffel Aussaat an Winter- und Sommergetreide, 244 Scheffel Hopfen, 30 ½ Fuder Heu, 4 Pferde, 16 Stück Rindvieh und 33 Schafe. Die jährliche Hopfenmenge weist ihn als größten Hopfenproduzent des Ortes und damit als wohlhabenden Ackerwirt aus.

Lage:
Die Grabplatte, deren oberes Ende nach Nordosten weist, liegt als Gehwegplatte im Kirchhofportal vor einer zweistufigen Treppe.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020