Beschreibung:
Zustand:
Das Sandstein-Epitaph ist vollständig erhalten.

Dekor:
Die Brustbilder der verstorbenen Eheleute stehen auf einer Konsole, darüber werden deren Wappen gezeigt. Unter dem Wappen schwebt eine Putte mit einem Spruchband in der Hand („A. V. Bism. D. S. V. K“). Nach oben schließt das Epitaph bogenförmig ab. Auf dem Bogen sitzen zu beiden Seiten einer mit Flammen besetzten Vase zwei weitere Putten. An der Konsole ist das Textfeld mit erhabener Schrift angebracht. Über dem Schriftfeld befindet sich eine Kartusche, die zwei mit einem Band geeinte Herzen und einem darüber angeordneten Spruchband zeigt. Zwei allegorische Figuren (links eine Anker haltende männliche Person, rechts eine weibliche Person, die ein Kreuz vor ihrer Brust trägt) betonen die Seiten des Epitaphs. Das gesamte Denkmal ist weiß getüncht.

Inschrift
Spruchband Kartusche:
Auch der Todt trennet uns nicht

Textfeld:
Der Hoch wollgeb: Herr Hl. AuGusTus von
Bißmarck. König. Preuß. Landrath der Altemarck.
auff Schönhauß: Unglingen und Schönebeck Erbh.
ist geboren den 2: May An̅o 1666, Seel: verstor„
ben d. 8. t iunii 1732
Die Hoch wolgeb: Fr. Frau Dorothee Sophie von
Bißmarcken geb: Katten ist geboren d: 20 Juny
An̅o 1669: vermählet d 24 Aprill An̅o 1694
Seeligst verschieden den: 23. Aprill
Anno 1719.

Anmerkung:
Der verstorbene Landrat war ein Sohn des August I. von Bismarck und dessen 3. Ehefrau Frede Sophie von Möllendorff. Dorothee Sophie geb. von Katte wurde als Tochter des sächsischen Hofmarschalls Hans Katte (1633 – 1684) auf Wust, Scharlibbe und Kamern und der Dorothea Catharina von Witzleben a. d. H. Liebenstein geboren. Am 24. April 1696 haben sie in Schönhausen die Ehe geschlossen.
Die Lebensläufe der Eheleute werden ausführlich geschildert bei Georg Schmidt „Schönhausen und die Familie von Bismarck.“ Berlin 1898, S. 90 – 113.
Zu den Sterbefällen der Eheleute steht im Schönhauser Kirchenbuch zu lesen:
- 1719 „d 23 April. die Frau Landräthin Dorothea Sophia von Bißmarck gebohrne von Katten morgends nach 1 uhr gestorben“,
- 1732 „d 18. Jun. des nachts zwischen 1 und 2 uhr der Landrath Herr Augustus von Bißmarck im HERRN selig entschlafen. Selig sind die Todten, die im HERRN sterben.“

Lage:
Das Epitaph befindet sich innerhalb der Kirche an der Südwand des Schiffes über den Arkaden.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020