altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Mendel Markus

Handelsmann

Sterbedatum:
22.08.1896
Konfession:
jüdisch
Ort:
Tangermünde
Standort:
Jüdischer Friedhof
GPS:
11.962652 - 52.537161

Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche des Sandsteingrabmals ist (teilweise mit Schriftverlust) verwittert.

Gestaltung:
Der Grabstein mit vertieften Inschriften an allen vier Seiten ruht auf einem Sockel mit quadratischer Grundfläche. Die Textfelder auf der Ost- und Westseite sind zudem von einer gekerbten Linie, die an der Oberseite bogenförmig verläuft, umgeben. Über diesen Textfeldern befindet sich je ein Palmwedel. Nach oben schließt das Grabmal zeltdachartig ab.

Inschrift
Ostseite:

...
...
...stine ...
...elgrü....
geb. d. 16. Se... ...
gest. d. 20. ... ...7...

Nordseite:
...(hebräische Inschrift)... Westseite:
Hier ruht in Gott
mein lieber Mann u. unser guter Vater Mendel Markus
* 2... Juni 1843
† 22 August 1896
___ . ___

Ruhe sanft.

Südseite:
...(hebräische Inschrift)...

Anmerkung:
Der jüdische Friedhof von Tangermünde wurde in der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts angelegt und erfuhr in den folgenden Jahrhunderten einige Erweiterungen (1796, 1851, 1907). Das Areal umfasst heute 600 m² und ist von einer knapp 2 m hohen Backsteinmauer, die zwei Tore enthält, umgeben. Der Begräbnisplatz wurde auch für Mitglieder der jüdischen Gemeinde Stendal genutzt, bevor diese 1893 einen eigenen Friedhof in Nähe des Uenglinger Tores ihrer Stadt erhielt. Die 74 erhaltenen Grabmäler stammen vorwiegend aus dem 19. Jahrhundert. 1941 fand die letzte Beisetzung statt. Zu DDR-Zeiten und nach der Wende haben sich immer wieder Tangermünder Bürger für die Pflege und den Erhalt des Friedhofs eingesetzt. Zuletzt 1997, als nach einem Übergriff 17 umgestoßene und zerstörte Steine mithilfe der Bundeswehr wieder freigelegt und aufgerichtet wurden. Im Jahr 2000 erfolgte durch die Stadt Tangermünde der Einbau der mit einem Davidstern versehenen, eisernen Tore (vgl. Der jüdische Friedhof in Tangermünde – haGalil www.hagalil.com › 2012/09 › tangermuende. und Jüdische Friedhöfe in Sachsen Anhalt Seite 3: Orte L – Z www.alemannia-judaica.de › sachsen_anhalt_friedhoefe3).
Vgl. Landesarchiv Sachsen-Anhalt Rep C 131 Nr. 1412 (Geburten, Heiraten, Begräbnisse von jüdischen Einwohnern u. a. in Tangermünde 1847/48 – 1874 und Stendal 1847 - 1874). Lt. der Heiratsurkunde ging der in Stendal wohnhafte Handelsmann Mendel Markus am 24. April 1869 in Tangermünde die Ehe mit Ernestine Eichelgrün, Tochter des Handelsmanns Joseph Eichelgrün (* 1. Juli 1824 † Tangermünde 21. August 1900) in Tangermünde und dessen Ehefrau Johanna Reiss (* Arneburg 27. Mai 1821 † Tangermünde 17. April 1900), ein. Ferner wurde erwähnt, dass Markus vordem Kaufmann in Magdeburg war.
Der Grabstein der Brauteltern befindet sich im westlichen Bereich des jüdischen Friedhofes.

Lage:
Der Grabstein steht auf dem jüdischen Friedhof in der Magdeburger Straße in der vierten Reihe von Osten. Er ist der elfte von elf Steinen dieser Reihe von Süden gesehen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020