Beschreibung:
Zustand:
Die Grabplatte aus Sandstein wurde mindestens in drei Teile zerlegt. Das obere Teilstück ist nochmals in vier Teile zerbrochen. An zwei Seiten wurde der verzierte Rand abgetrennt. Vom unteren Teilstück ist nur der rechte Bereich erhalten.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift. Der Rand wird von gekerbten Linien und Rollenwerk eingefasst. Eine runde Kartusche mit vertiefter Randinschrift enthält zwei nebeneinanderstehende, oval gefasste Embleme (links: ein Baum). Darunter befindet sich ein (zweites) Textfeld mit vertiefter Schrift.

Inschrift
oberes Textfeld:
AN̅O 1616 DEN. 7 MART:
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Kartuschenrand:
... ANNA DANNEILS + ...

unteres Textfeld:
... (J)esu Christi des sohns
... Vns kein von
... ...den JOHA 1

Anmerkung:
Lediglich der Randdekor und die Erwähnung des Namens der Ehefrau auf dem Rand der ovalen Kartusche sind Indizien für die Zusammengehörigkeit der beiden Grabplattenfragmente.
Aus dieser frühen Zeit sind für die Marienkirche lediglich die 1610 beginnenden Taufregister überliefert Demnach ließen Tobias Amelung und dessen Ehefrau Anna Daniels/Dannehls zwei Kinder taufen:
1) Petrus am 24. Mai 1614,
2) Anna 1615.
Vgl. auch Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große Stendal 1873, S. 394. Eine verwandtschaftliche Beziehung des Verstorbenen zum von 1583 bis 1612 genannten Kämmerer Peter Amelung ist nicht unwahrscheinlich. Auch der in demselben Schriftwerk auf S. 279 genannte Arzt Peter Amelung könnte zum familiären Umfeld gehören.

Lage:
Das obere Teilstück liegt innerhalb der Kirche vor dem westlichen Südportal. Das untere Fragment liegt im Fußboden der dritten Seitenkapelle (von Osten gesehen, GPS: 11.860330 – 52.605630) des nördlichen Seitenschiffes. Dessen oberes Ende weist nach Westen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020