altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Christoph von Biesenbrow

Amtshauptmann

Sterbedatum:
00.00.1581
Konfession:
evangelisch
Ort:
Burgstall
Standort:
Kirche
GPS:
11.694900 - 52.406420

Beschreibung:
Zustand:
Das aus Sandstein gefertigte Epitaph ist bis auf kleinere Blessuren vollständig erhalten. Der untere Rand und damit der Großteil der Inschrift werden von Bodenplatten verdeckt.

Dekor:
Der Verstorbene ist in Rüstung unter einem mit Engelsköpfen dekorierten Rundbogenportal stehend dargestellt. Eine erhabene Inschrift befindet sich einzig am unteren Rand. Desweiteren zieren vier Wappen das Denkmal (oben links: quergeteilter Schild mit je neun Kreisen, die vier zu drei angeordnet sind, in jeder Hälfte und fünf Straußenfedern auf dem Helm; unten links: ein dreibeiniger runder Tisch, auf dem zwei gekreuzte Hämmer(?) liegen, im Schild und als Helmzier drei Straußenfedern; oben rechts: drei Einhörner, die eins zu zwei angeordnet sind, im Schild und drei Staußenfedern mit einem Einhorn auf dem Helm; unten rechts – von Karstedt: drei Zipfelmützen, die zwei zu eins angeordnet sind, im Schild und auf dem Helm das Brustbild eines Mannes mit Zipfelmütze).

Inschrift:
... CHRISTOPHORVS VON BIESEN ...

...

Anmerkung:
Im Permutationsvertrag von 1562 wurden die Gebrüder von Bismarck gezwungen, ihren Lehnsbesitz Burgstall an Kurfürst Johann Georg von Brandenburg zu Jagdzwecken abzutreten. Im Gegenzug erhielten sie dafür im Tausch (Kloster) Krevese und das ostelbische Amt Schönhausen. Burgstall wurde von nun an als kurfürstliches Amt von Hauptmännern verwaltet. Christoph von Biesen nahm als erster bestellter Hauptmann von Burgstall und Letzlingen dieses Amt wahr. Vgl. dazu Amt Burgstall – wikipedia und Schmuhl/Breitenborn „Jagdschloss Letzlingen“, Verlag Janos Stekovics Halle/Saale, 2001, S. 20f.
Bei Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, Bd. 2, Berlin 1753, 5. Teil, I. Buch. 4. Kap. Spalte 84 findet sich eine Beschreibung der Grabmale im 1727 errichteten Vorgängerbau der heutigen Kirche: „Noch stehet in der Sakristei in lebensgrösse ein Churfl. Brandenbl. Hauptmann zu Burgstal und Lezlingen mit wapen und helm, einem schwert, so an der seite gegürtet, neben sich liegenden geharnischten handschuhen, und vor der brust als betend, zusammen gesezten händen, auch mit einigen riegen von dem hals herabhangender guldenen ketten, in stein gehauen. Weil es aber theils mit der Kanzeltreppe verbauet, lässet die auffschrift, sonderlich der namen sich nicht lesen.“

Abmessungen:
1,05 m × > 2,10 m

Lage:
Das Epitaph wurde in die Ostwand des Turmes im Vorraum zum Kirchenschiff südlich der Eingangstür eingelassen.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021