Beschreibung:
Zustand:
Das Epitaph aus Sandsetin ist vollständig erhalten.

Dekor:
Eine aus Muschelwerk und Akanthusblättern geformte Kartusche am Sockel des Epitaphs zeigt das in sich gespiegelte Monogramm des Verstorbenen. Darüber erhebt sich die Schrifttafel mit erhabener Inschrift. Eine weitere derartig gestaltete Kartusche steht über dem Textfeld und beinhaltet den Leichentext.

Inschrift
obere Kartusche:
Seelig sind die
Todten, die in dem Herrn
sterben von nu̅ an. Ja
der Geist spricht, daß sie
ruhen von ihrer Ar =
beit, den̅ ihre Wercke
folgen ihnen nach.
Off. Joh: 14. v. 12.

Textfeld:
Herr
Friedrich Jacob Lüdecke
weyland Pro = Consul und Syndicus
dieser Stadt
war gebohren zu Falkenberg d. 21. Septembr: 1721.
folgte seiner ersten Ehe Gattin
Dorothea Elisabeth Lautenbachin
neben welcher seine Gebeine hier ruhen
im seligen Tode d. 11. Octobr: 1763.
Nachdem er dem Rathe u: der Stadt 20. Jahre
mit unermüdeten Eifer, Klugheit u: Gerechtig =
keit gedienet, und
aus zwoen Ehen vier Söhne
und zwo Töchter erzeuget hatte.
Ihn beklaget die Stadt u: die betrübte Wittwe
Johanna Elisabeth Langen
und hinterbliebene drey Kinder
widmen ihm dieses Denkmal.

Anmerkung:
Nach dem Kirchenbuch von Falkenberg wurde Lüdecke 1721 als Sohn des „Amtmanns auf dem hiesigen Bülowschen freyherrlichen Guthe“ Johann Lüdeke und der Anna Dorothea geb. Krantz geboren.
1763 wurde dessen Ableben im Sterberegister der Marienkirche zu Stendal dokumentiert: „d. 11. Octbr. abends um 9 Uhr starb der HochEdelgeb. u. Hochgelahrte Herr Jacob Frid. Luidtke Justitz Consul, ordine..., u. syndicus der Stadt, ein Mann von religion, Treue, Gaben, Dienstfertigkeit im 43 jahr seines Alters. ward d. 14. ej. abends cum parentat. in der Kirche u. zwar in der Kalck-Cammer beygesetzt“.
Seiner ersten Ehefrau Dorothea Elisabeth Lautenbach (* 19. Februar 1725 † Stendal 23. Februar 1746) und der Tochter aus dieser Ehe, Christiana Charlotte Lüdecke (* 21. August 1745 † Stendal 7. Mai 1746) wurde ein gemeinsames Epitaph gewidmet, welches ebenfalls in der Taufkapelle steht.

Lage:
Das Epitaph steht innerhalb der Taufkapelle, einem Anbau am südwestlichen Ende des Kirchenschiffes, an deren Westwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020