Beschreibung:
Zustand:
Von der Grabplatte aus Sandstein fehlt die untere Hälfte.

Dekor:
Die kleine Platte trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
In dieser Grufft
ruhen bis zum Jüngsten Tage
die Gebeine der Tugendsahme̅
Fr: Engel Buchholtzin, welche
Anno 1631 in Stendall gebohren.
Anno 1654 an Mst: Joach: Billerbeck,
Welchen Sie einen Sohn gebohren,
der frühe in der Frembde verstorbe̅,
und nach deßen Tode
Anno 1665 an M: Joh: Meyer
Verheyrahtet,
nach Deßen Absterben
Sie XXX Jahr im Witwen Stande
Gottseelig, ehrbar und rühmlich
...

Anmerkung:
Die Sterberegister der Stendaler Marienkirche beginnen erst im Jahr 1720. Deswegen konnte zur genealogischen Recherche lediglich auf die Tauf- und die ab 1660 vorhandenen Heiratsregister zurückgegriffen werden.
Die Eheleute Hans Buchholz und Agathe Hermens ließen am Tage „postridie Dom. invocavit“ 1631 ihre Tochter Angelus taufen. Aus deren Ehe mit Joachim Billerbeck ging der Sohn Johannes (getauft am 21. Januar 1656) hervor. Unter dessen Taufpaten wurde Hans Meyer „in der Weberstraße“ genannt. Dabei könnte es sich um den späteren zweiten Ehemann von Angelus/Engel Buchholz handeln. Die dritte Proklamation zu dieser Ehe ist für den 24. Sonntag nach Trinitatis 1665 im Kirchenbuch belegt. Als Vater des Bräutigams wurde Franz Meyer benannt. Kindstaufen fanden aus dieser zweiten Ehe nicht statt.
Meister Johann/Hans Meyer wird relativ früh verstorben sein, wenn seine Frau Engel Buchholz noch 30 Witwenjahre erlebt hat. Ihr Sterbejahr ist um 1700 zu vermuten.

Lage:
Die Grabplatte liegt im südlichen Seitenschiff in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußbodens zwischen Pfeiler und Außenwand dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020