Beschreibung
Zustand:
Die querrechteckigen Grabplatte aus Sandstein wurde in zwei Hälften zerlegt. Vom linken Teilstück fehlt der linke Rand.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie.

Inschrift:
(A)N̅O CHRISTI 1618 DEN 9. DECEMB ZWISCHE̅ I VND
(II) SCHLEGEN NACHMITTAGE IST DER EHRNVESTER VND
(W)OLWEISER HER NICOLAUS WERNIKE IVNIOR RAHTSVER
(W)ANTER ALHIE IN GOTT SEHLIGLICHEN ENTSCHLAFFEN
(SE)INS ALTERS IM 48. IAHRE DER SEHLEN GOTT GEDIG
(Ic)h habe einen guten Kampff gekempffet Ich habe den Lauff
(vo)lendet Ich habe Glaubenn gehalten hinfohrt ist mir bey
(ge)leget die Krone der Gerechtigkeit Welche mir der Herr an je
(ne)m Tage der Gerechte Richter geben wirdt aber nicht mir allein
(so)ndern auch allen die seine erscheinung lieb haben. 2 Tim. 4

Anmerkung:
Vgl. Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen Große 1873, S. 394. Demnach wirkte Nicolaus Wernike 1612 und 1614 als Ratsherr in Stendal.

Lage:
Die linke Hälfte der Grabplatte liegt in der Taufkapelle, einem Anbau am südwestlichen Ende der Kirche, als Bodenplatte. Das andere Grabplattenfragment liegt im südlichen Chorumgang innerhalb eines Sandsteinplatten-Streifens, der zur Gliederung des Ziegelsteinbodens zwischen den Pfeilern dient (GPS: 11.860660 – 52.605590).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021