Beschreibung:
Zustand:
Bestandteile der Verzierungen des hölzerne Epitaphs sind verloren gegangen (darunter auch die Schrifttafel an der linken Konsole). Trotz großflächiger Fehlstellen in den Gemäldeflächen (insbesondere beim Hauptbild) sind die Bildinhalte erkennbar.

Gestaltung:
Das Epitaph weist in seinem Aufbau drei Etagen auf. Das Hauptbild - es zeigt den Kampf Jacobs mit einem Engel - ist umgeben von Pilastern und Säulen, auf denen ein Gesims ruht. Das darüber befindliche kleine Gemälde stellt einen schlafendes Engelskind dar, dessen Kopf auf einem Totenschädel ruht. Ein Giebeldreieck bildt den oberen Abschluss des Denkmals. Auf dem unteren Bild ist unter einer Arkade eine kniende männliche Person in Gebetshaltung zu sehen. Den unteren Abschluss des Epitaphs bildet eine Kartusche mit einer Hausmarke und den Initialen „J S“.

Inschrift unter dem oberen Giebeldreieck:
HODIE MIHI CRASTIBI

über dem Hauptbild:
Ich lasse Dich nicht du segnest mich dann

auf dem unteren Gemälde:
Herr wenn ich nur
dich habe so fra„
ge ich nichts nach
Himel vnd erden.
PSAL: LXXIII

Konsole rechts:
Nur 20 vnd 8 Jar er lebt
sein seel itz und bey Christo schwebt
dem er sie auch befehele̅ that
mitt ernste̅ seufftze̅ frue vnd spat
die freundschafft Christlich vo̅ im be...
im dis gedechtnis nach halte̅ ...ch
seIn IarzeIt VVeIset In dIese Zall
Gott seII Vns sVnDern gneDig aI
1 • 5 • 7 • 9

Anmerkung:
Einziger auf dem Epitaph erhaltener Hinweis auf die Identität des Verstorbene ist das Monogramm „J S“. Vgl. dazu die Ausführungen zur Stiftertätigkeit der Familie Schönbeck bei Modersohn „Das Hieronymus-Retabel aus Stendal und die Schönbecksche Stiftung“ erschienen bei Fajt, Franzen, Knüvener „Die Altmark von 1300 bis 1600 Eine Kulturregion im Spannungsfeld von Magdeburg, Lübeck und Berlin“, Lukas Verlag, 2008, S. 393: „... In der Marienkirche befindet sich am Pfeiler des südlichen Chorumgangs ein Epitaph für Jakob (1551 – 1579), der 26-jährig durch einen Sturz vom Pferde starb. Dargestellt ist der Kampf Jakobs mit dem Engel, kniend ein Mann, wohl dem Vater des Verstorbenen und Stifter des Epitaphs.“ In seiner Arbeit bezieht sich der Autor auf Veröffentlichungen zur Familie Schönbeck von Susanne Paasch aus Magdeburg, u. a. „Zur Familie Schönbeck in Stendal“, erschienen in: Magdeburger Blätter, 1989, S. 89 – 97.

Lage:
Das Epitaph hängt an einem Pfeiler im südlichen Chorumgang.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021