Beschreibung
Zustand:
Die querrechteckige Grabplatte aus Sandstein wurde vertikal in zwei Hälften geteilt.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie. Unter dem Textfeld steht mittig eine Kartusche, die eine Hausmarke enthält. Seitlich der Kartusche sind die Initialen „W K“ eingeschlagen worden. In der linken Unter-Ecker befindet sich das Monogramm „HS“ des Steinmetzes.

Inschrift:
ANNO 1636 DEN 1 OCTOB(:) ABENS ZWISCHEN 9
VND 10 VHR IST DER EHRNVEST VND FVORNEMER
HERR WERNER KVETZE SEELIG ENTSCHLAFFEN
IM 55 IAHR SEINES ALTERS GOTT VERLEYHE IHN EINE
FRÖLICHE AVFFERSTEHVNG ZVM EWIGEN LEBEN
HIOB AM 19
Ich weis das mein erlöser lebet vnd er wirt mich
hernach aus der erden auff wecken

Anmerkung:
Die Sterberegister der Marienkirche setzen erst im Jahre 1720 ein. Heiratsregister gibt es ab 1660. Aus dem 1610 beginnenden Taufbüchern geht hervor, dass Werner Kütze mit Maria Eckerts († Stendal 4. September 1636, 45 Jahre alt) verheiratet war. Aus dieser Ehe gingen etliche Kinder hervor. Beide Eheleute starben im Pestjahr 1636. Der ebenfalls in zwei Teile zerlegte Grabstein der Ehefrau befindet sich innerhalb der Marienkirche (Bodenplatten in der Taufkapelle und im nördlichen Chorumgang)

Lage:
Die linke Hälfte liegt im südlichen Seitenschiff innerhalb eines Sandsteinplatten-Streifens, der zur Gliederung des Ziegelsteinbodens zwischen den Pfeilern dient. Die rechte Hälfte dient in der Taufkapelle als Bodenplatte (GPS: 11.860814 – 52.605583).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021