altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Christoph Schultze

Senator

Sterbedatum:
31.10.1711
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860449 - 52.605673

Beschreibung:
Zustand:
Die farbige Fassung des Sandstein-Epitaph ist nur noch rudimentär erhalten.

Dekor:
Über einem flachen Sockel erhebt sich die Schrifttafel mit zwei nebeneinander liegenden Textfeldern, die mit vertiefter Schrift gefüllt sind. Unter den Inschrift befindet sich ein Arrangement aus gekreuzten Knochen, Akanthusblättern und Blumenschalen. Über der Schrifttafel schweben zwei Putten, die ein Wappenpaar unter einem gewölbten Gesims halten.

Inschrift
linke Hälfte:

HIC. REQVIESCIT.
IN PACE.
VIR. NOBILISSIMUS. ET
AMPLISSIMUS.
DOMINUS.
DN: CHRISTOPHORUS
SCHULTZIUS.

URBIS. HUIUS. SENATOR
OPTIME. MERITUS. etc.
QUI.
UT PAUCIS. MULTA. DICANTUR
UTI. DICTUS SIC. FUIT. IN. VITA.
IMO. EST. MORTE.
CHRISTOPHORUS.
NATUS. D. XXVII. FEBR.
ANNO. M. DCLVII.
DENATUS. D. XXXI. Oct.
ANNO M. DCCXI.
VIVIT. QUOAT. ANIMAM.
VIVIT. QUA. CORPUS.
REFECTIS. POST. SOMNIL̅
MEMBRIS VIGEBIT.
IN. SECULA
Leich Text
Ich bin zu gering
aber Barmhertzigkeit und
aller Treue, die du an deine̅
Knecht gethan hast:

rechte Hälfte:
Hier ruhet
Ihrem seel. Ehe-Herrn
zur Seite
die
Hoch Edle, Viel-Ehr-und
Tugend belobte
Frau
MARGARETHA Rosten
welche
auf diese Welt gebohren
1670. dl. 23. Junii
und
nach zurückgelegten vier„
zehnjährigen WittwenStande
im Herrn
seelig entschlaffen
1726. d. 31. Januarii
da sie
die gesuchte Köstliche Perle
und
Himmlische Schätze
welche
weder Motten noch Rost
freßen
in Gnaden erlanget
Leichen-Text
Hiob C. X. V. 12. 13.
Leben und Wohlthat hast
an mir gethan, und
dein Aufsehen bewahret
meinen Othem. Und wie
wohl du solches in deinem
Hertzen verbirgest, so weiß
ich doch, daß du des
gedenckest.

Anmerkung:
Die Überlieferung der Sterberegister der Marienkirche setzt erst mit dem Jahr 1720 ein. Deswegen liegt nur die Dokumentation des Sterbefalls der Ehefrau aus dem Jahre 1726 vor: „D. 31. januar: mane 5 Uhr ist gestorben Frau Margareta Rohsten, Seel. Hln. Christoph Schultzen, weiland wolverdienten Camerarii alhier, wie auch Notarii publ. Cæs. hinterl Wittwe, welche den 3 Febr. zu abends in der St Mar – Kirche an den Pfeiler, woran die Fisch„Ketten ist, beygesetzet, u. Dnca Sept. als den 17 Febr. derselben die Gedächtnis Predigt gehalten wurde æt 55 Jahr 7 Mon. 7. Tage.“ Die Verstorbene wurde am 30. Juni 1670 in der Marienkirche getauft. Ihre Eltern waren August Rost „Reipubl. patr. Cam̅erary“ und Dorothea Schönebeck.
1688 fand die Trauung der Eheleute Schultze / Rost statt: „Hl Christoph Schultze Senator hieselbst, Hl Erdmann Schultzen Sel. gewesenen Churfl. Brandenbl. Amptman̅s zu Kloster Newendorff hinterbliebener Sohn, und J. Margareta Rohsten, Hl. Augustini Rohsten sel. gewesenen Bürgermeisters hieselbst nachgelaßene Tochter.“ Die dritte Proklamation geschah am 22. Sonntag nach Trinitatis.
Vgl. auch Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große Stendal, 1873 S. 397. Demnach war Christoph Schultze von 1688 bis 1711 Ratsmann in Stendal.
Eine kleine dazugehörige Grabplatte, die ehemals den exakten Begräbnisort innerhalb der Kirche kennzeichnete, befindet sich heute in Verwendung als Bodenplatte im nördlichen Bereich des Chorumganges.

Lage:
Das Epitaph steht am westlichen Ende der Nordwand des nördlichen Seitenschiffes.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020