altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Benedictus Soltwedel

Bürgermeister

Sterbedatum:
13.10.1636
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860420 - 52.605720

Beschreibung:
Zustand:
Die rechte Hälfte der aus Sandstein gefertigten Grabplatte ist stark abgetreten.

Dekor:
Zwei nebeneinanderstehende Textfelder mit vertieften Inschriften sind von erhabenen Ränder mit angesetztem Rollenwerk umgeben. Unter den Schriftfelder stehen in ovalen Vertiefungen zwei Wappen (links: zwei Sterne und dazwischen eine Sonne über einem Querbalken im Schild, ein Flügelpaar mit aufgesetzten Sternen und dazwischen eine Sonne als Helmzier, neben dem Wappen die Initialen „BB S“, rechts: ein mit einem Querbalken geteilter Schild, unter dem Balken zwei Blüten, über dem Balken zwei Sterne und mittig eine Blüte, als Helmzier eine Blume zwischen einem Büffelhornpaar, neben dem Wappen die Initialen „E S“).

Inschrift
linke Seite:

ANNO 1636 DEN 13 OC
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Den ich halte es, dafür Das dieser Zeitt
Leiden der herligkeit nicht werth sei
Die an uns Sol Offenbar werden. ROM 8

rechte Seite:
ANNO 1639 DEN 23 APRI
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PSALM 73
Herr wen ich nur dich habe, so
frage ich nicht nach Himel vnd
Erden wen mir gleich leib vnd
seel vertschmacht, so bistu Doch
meines Hertzen trost vnd mein
theil.

Anmerkung:
Im 1610 beginnenden Taufregister der Marienkirche wurden von 1611 bis 1628 acht Kindstaufen dieser Eheleute verzeichnet.
Im Glockenregister findet sich im Jahre 1639 der Eintrag für das kostenfreie Geläut zum Begräbnis von Soltwedels Wittwe „Rl B. Benedicti Soltwideln d 28 April. Ist frey“. Zum Begräbnis Soltwedels selbst 1636 existiert kein Eintrag in dieser Quelle.
Siehe auch Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen und Große Stendal 1873, S. 394f. Demnach war Benedikt Soltwedel ab 1614 Ratsmann, ab 1619 Kämmerer und ab 1621 bis 1633 Bürgermeister der Stadt Stendal. Die Angabe, dass er im September 1639 gestorben wäre, korrespondiert nicht exakt mit dem Sterbedatum auf der Grabplatte.

Lage:
Die Grabplatte liegt innerhalb der Kirche in der großen Nordkapelle.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021