altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Peter Schöler / Schüler

Glasermeister, Gildemeister

Sterbedatum:
04.02.1682
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Mariekirche
GPS:
11.860650 - 52.605680

Beschreibung:
Zustand:
Alle Ränder außer auf der rechten Seite der aus Sandstein gefertigten Grabplatte sind Ränder abgetrennt worden.

Dekor:
Die Platte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und trägte eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld steht ein Wappen, dessen Schild mit einem Querbalken geteilt ist. Drei Rosen sind zwei zu eins darum angeordnet. Den Helm ziert eine Raute mit angesteckten Handwerker-Utensilien (für einen Glaser?), die zwischen einem Büffelhornpaar ihren Platz hat. Zu beiden Seiten des Wappens stehen die Initialen „P S“. Das in der rechten Unter-Ecke eingearbeitete Monogramm mit den ineinander verschlungenen „PS“ deutet mit großer Wahrscheinlichkeit auf den Steinmetz hin.

Inschrift:
ANNO 1682 DEN 4.
FEBRUARY. ZU MITTAGE
ZWISCHEN 2. VND 3. VHR IST
IN GOTT SEHLIG ENTSCHLAF„
FEN DER EHRBAHRER VND
WOLGEACHTER PETER
SCHÖLER
BVRGER WIE AVCH
DER GLASER VND BRANTWEIN
BRAVWER GILDE MEISTER
ALHIER SEINES ALTERS 43.
JAHR VND 7. MONAT DESSEN
SEELE GOTT GNÄDIG SEY
leich text:
Wie der Hirsch schrei„
et nach frischem wasser,
so schreiet meine seele
Gott zu dir etc.

Anmerkung:
Da die Sterberegister der Marienkirche erst im Jahre 1720 einsetzen, kann zur genealogischen Recherche nur auf die Tauf- und erst 1660 beginnenden Proklamationsregister zurück gegriffen werden.
Der Glaser („vitrarii“) Peter Schüler/Schöler ließ mit seiner ersten Ehefrau NN Werthoff in den Jahren 1659 bis 1664 drei Kinder taufen. Nach dem Tod der Werthoff ging er 1666 eine weitere Ehe ein: „Peter Schüler Viduus, mit J. Elisabeth Kohlmeyers, Joch. Kohlm. Sutoris alhier Eheleibl, Tochter p“. Als Datum für die dritte Proklamation wurde der „III. Dom. Quinguagesimæ“ angeben. Bis 1677 wurden weitere Kinder dieser Eheleute getauft.

Lage:
Der Grabstein liegt im hohen Chor nördlich des Hauptaltares.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021