altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Anneke Schönebeck

Tochter des Bürgermeisters

Sterbedatum:
14.06.1592
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860814 - 52.605583

Beschreibung:
Zustand:
An der kleinen quadratischen Grabplatte aus Sandstein sind Fehlstellen am linken und am unteren Rand zu beklagen.

Dekor:
Die Grabplatte trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
ANNO D. 1592 DEN
14. IVNY IST DES HERN
B. BARTOLOMEI SCHÖ„
NEBEKEN
FREYNDLICHE
LIEBE TOCHTER IVNG„
FRAW ANNEKE SCHÖNE„
(B)EKEN
IM HERREN ENT„
(SCH)LAFFEN DER SEELEN
...

Anmerkung:
Vgl. Susanne Paasch „Die Schönbecksche Stiftung in Stendal einst und heute“, erschienen in der ersten Jahresschrift „Familienforschung heute“ der Arbeitsgemeinschaft Genealogie Magdeburg, 1979, S. 31 – 34: „Am 7.2.1605 starb in Stendal im Alter 56 Jahren und nach 30jähriger Amtstätigkeit der Bürgermeister Bartholomäus Schönebeck. Seine Grabstätte mit dem in der Kunstgeschichte bekannten Schönebeck-Epitaph befindet sich in einer Seitenkapelle der Marienkirche, in deren Fußboden die Leichensteine für ihn und seine Ehefrau Margaretha Saltzwedel († 1612) eingelassen sind. Eine gedruckte Leichenpredigt erwähnt, daß er und seine Frau es sich von ihrer Hände Arbeit hätten sauer werden lassen und schließlich zu ansehnlichem Wohlstand gelangt seinen. Ein wirksameres Denkmal als Stein und Schrift setzten sich diese Eheleute durch Verfügungen, die sie über ihr Vermögen trafen, als am 6.1.1607 insgesamt 5000 Taler von der eigentlichen Erbteilung ausgenommen und als Fonds für die sog. Schönbecksche Stiftung deponiert wurden. Die Witwe kam dabei mit Wissen und Willen ihres Stiefsohnes und sieben eigener Kinder bzw. deren Vormünder dem ausdrücklichen Willen des Verstorbenen nach, durch finanzielle Unterstützung das Aufblühen seiner Familie und der Stadt zu fördern und „gelahrte und geschickte Leute“ dazu heranzubilden. Demgemäß bestimmen die wichtigsten Punkte der Stiftungsurkunde auch die Verteilung von Stipendien an Familianten auf Schulen und Universitäten. Außerdem wurde u. a. einem Stendaler Bürgersohn, der nicht zur Familie gehörte, jeweils drei Jahre lang ein Theologiestudium ermöglicht. ...“.
An den Artikel schließt sich in den Folgeheften 2 (1980) und 5 (1987) die Weiterführung der Deszendentenliste des Bartholomäus Schönebeck an. Daraus geht hervor, dass in seinen beiden Ehen insgesamt 14 Kinder geboren wurden.

Lage:
Die Grabplatte liegt in einer Seitenkapelle des südlichen Chorumganges.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020