Beschreibung:
Zustand:
Die linke Ober-Ecke und der untere Rand der aus Sandstein gefertigten Grabplatte sind lädiert.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie.

Inschrift:
Catharina Elisabeth,
Jacob Kunckels und Fraw
Elisabeth Kragens Töchter„
lein ist Gebohren ANNO. 1684. de̅
... ...d ist Sehlig im
...
...
... wochen und 2. Tag

(Christi) Blut und Gerech
(tigkeit das) ist mein schmuck
und Ehren kleid etc:

Anmerkung:
Die Sterberegister der Marienkirche zu Stendal setzen erst mit dem Jahr 1720 ein. Deshalb konnte bei der genealogischen Recherche nur auf die Tauf- und Heiratsregister zurückgegriffen werden.
Die Verstorbene war die älteste Tochter des Bürgers und Brauers Jacob Kunckel und dessen Ehefrau Elisabeth Krage. Aufgrund der Lücke im Heiratsregister von 1680 bis 1684 bleibt das genaue Hochzeitsdatum der Eltern unbekannt.
Vor dem war Jacob Kunckel mit Elisabeth Saltzwedel (Tochter des Erbsassen zu Osterholz Joachim Saltzwedel) verheiratet. Deren Eheschließung fand am 23. Januar 1672 in der Marienkirche statt. Bei Taufen aus beiden Ehen wird Kunckel mit ähnlich lautenden Standesbezeichnungen genannt, was dafür spricht, dass es sich in beiden Ehen um denselben Kindsvater handelt.

Kinder aus der Ehe mit Elisabeth Saltzwedel:
1) Jacob ~ 17. August 1674, Nottaufe (Vater: „Zythepsa [= Brauer] in den kurtzen Hock“),
2) Anna Elisabeth ~ 11. Mai 1676,
3) Anna Maria ~ 22. Oktober 1678,
4) Joachim ~ 11. Juni 1682.

Kinder aus der Ehe mit Elisabeth Krage:
1) Catharina Elisabeth ~ 8. Oktober 1684 (ihr ist der Grabstein gewidmet, Vater: „Provisoris adis Marianæ ex Zythepsa“),
2) Anna Gertrud ~ 5. April 1686,
3) Anna Dorothea ~ 25. März 1688 (Vater: „Brauers im kurtzen Hook“),
4) Anna Margaretha ~ 17. Oktober 1690,
5) Johann Jacob ~ 17. November 1692,
6) Johann Barthold ~ 10. Juni 1695,
7) Johann Christian ~ 19. Januar 1698.
8) Anna Catharina ~ 8. September 1700
9) Anna Maria ~ 2. März 1704
10) Johann Christian ~ 7. März 1706.

Lage:
Die Platte liegt im hohen Chor im Gang zwischen dem mittleren und nördlichen Gestühl. Die untere Hälfte wird vom mittleren Gestühl verdeckt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021