altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Gebhard von Alvensleben

Gutsherr

Sterbedatum:
14.10.1615
Konfession:
evangelisch
Ort:
Erxleben, Bördekreis
Standort:
Schlosskapelle
GPS:
11.241840 - 52.218560

Beschreibung:
Inschrift
ehemalig unter der Auferstehungsszene:

Aufgefahren gen Himmel

unter der Szene des Jüngsten Gerichts:
Von dannen er komen
wirdt zu richten die lebendige̅
vnd die Toden •

ehemalig auf der linken Hälfte der Schrifttafel:
Anno 1624 am 14
Octob. früh zwischen 8 und 9
Ist der weilandt Wol Edler gestrenger
vnd vhester Gebhardt v. Alvensleben Valtin
seel. Sohn vff Erxleben Erbgesessen, im 68 jhar
seines alters, bei sinreichen Verstande, von
dieser Welt dürch den zeitlichen Todt abgefordert
vnd am 25. Novemb. Alhier inn sein Ruchkemmer =
lein gesetzet, der barmherzige Gott wolle seiner seelen
gnedig sein, vndt ihm Sampt allen aus =
Erwehltn am Jüngsten tage
eine Fröliche Auferstehung
Auß gnaden verleyhen.

auf der rechten Hälfte der Schrifttafel:
Anno 1615 den 14
Juny ist die weiland Edle
vnd Vielehrentugendsame
Fraw Elisabeht geborn von der
Schulenburg Gebhardt von Alvenschle =
bens, Valtins
seligen Sohns auff Erxleben
erbgesessen Eheliche Hausfraw, im 54 Jahr
ihres Alters nach dem sie durch einen sanften
vnd selichen Abschied, ihre Seele dem Liben
Gotte beuohlen, in Gott dem Herrn
seliglich endschlaff. der Barmhertzige
Gott wolle deren Seele gnedig geruhen.

Anmerkung:
Erxleben im Bördekreis gehörte bis 1807 zur Landereiterei Salzwedel und kann deswegen der Altmark zugerechnet werden.
Eine Beschreibung der Tafel befindet sich auf der homepage derer von Alvensleben (https://www.familie-von-alvensleben.de): „Epitaph Gebhards XXI. v. Alvensleben (1556 – 1624) und seiner Frau Elisabeth v. der Schulenburg (1561 – 1615) Gebhard XXI. war der älteste Sohn von Valentin (1529 – 1594) und Anna v. Veltheim und gehörte zur weißen Linie (Erxleben I). Das Denkmal ist 4,75 m hoch und 3,30 m breit und wurde um 1624 aus Holz im Stil der deutschen Spätrenaissance gearbeitet. Es stammt wahrscheinlich aus der Werkstatt von Ludwig Dehne aus Magdeburg, möglicherweise von Lulef Bartels. Dargestellt ist das Jüngste Gericht und die Auferstehung der Toten als Relief begleitet von kleinen bewegten Freifiguren von Engeln und Auferstehenden. Unterhalb der Säulen befinden sich die Wappen der Alvensleben und Schulenburg. Dem Denkmal wurden später die Bilder der Verstorbenen seitlich angefügt, die jedoch 1934 wieder entfernt und im Schloß Erxleben I aufgehängt wurden, von wo sie 1945 gerettet werden konnten (heute im Besitz von Busso v. A. - Wittenmoor). Das Denkmal hat unter dem Vandalismus nach Kriegsende gelitten: Der thronenende Christus und mehrere Engelsfiguren fehlen bzw. sind beschädigt, ebenso die ursprünglich in Gold auf schwarzem Grund gemalten Inschriften, deren Text jedoch überliefert ist. Die nebeneinanderstehenden Inschriften lauteten: (...). Unter der Inschriftentafel befindet sich eine Abschlusskartusche mit Knorpelornament und Engelköpfchen.“
Eine weitere Beschreibung des Denkmals ist zu finden bei Hildebrandt: „Die Grabsteine und Epitaphien adeliger Personen in und bei den Kirchen der Altmark“, Gardelegen 1868, S. 94f u. a. mit der Wiedergabe der heute nicht mehr vorhandenen Inschriften.

Lage:
Die Tafel hängt innerhalb der Kapelle am südlichen Ende der Ostwand.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022