altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Erasmus von Platen

Offizier

Sterbedatum:
15.03.1663
Konfession:
evangelisch
Ort:
Erxleben, Bördekreis
Standort:
Schlosskapelle
GPS:
11.241670 - 52.218650

Beschreibung
Zustand
:
Insbesondere der untere Rand besitzt etliche Blessuren.

Inschrift
Schriftzugumlauf auf dem Rand
:
DER HOCHEDEL GEBORNER GESTRENG: VND

MANVESTER, HERR ERASMVS VON PLATEN OBERSTER ZV ROS VND FVS, IST IM IAHR CHRISTI

1663, AM 15 MARTY IN GOTT SELIG ENTSCH

LAFFEN, VND LIEGET ALHIE BEGRABEN. SEINES ALTE(ERS) 73 IAHR.

Anmerkung:
Erxleben im Bördekreis gehörte bis 1807 zur Landereiterei Salzwedel und kann deswegen der Altmark zugerechnet werden.
Eine Beschreibung der Grabplatte befindet sich auf der homepage derer von Alvensleben (https://www.familie-von-alvensleben.de): „Grabstein für Erasmus v. Platen (1590 – 1663) Er stammte aus Granskevitz auf Rügen, sein Vater war der Direktor des Hofgerichts zu Wolgast Wilken v. Platen, seine Mutter Dorothea v. Gagern. Um 1630 kam er als Hauptmann des Holkschen Regimentes nach Erxleben und heiratete dort 1631 MargarethE Catharina v. Alvensleben (1610 – 1670), die ältere Schwester von Joachim III., deren Grabmal sich in Eichenbarleben befindet. Von 1632 bis 1636 war er als Oberstleutnant und Oberst in schwedischen Diensten und erhielt 1635 von der Königin Christine das durch Kriegsrecht erworbene Amt „Alt-Alvensleben“ als Mannlehen, wodurch Erxleben offenbar vor weiteren Plünderungen und Zerstörungen bewahrt wurde. Über sein bewegtes, abenteuerreiches Leben gibt es einen ausführlichen Bericht in: Carl Gustav von Platen: Geschichte des Geschlechts v. Platen. Neuauflage 1986/89. Teil III, S. 656 – 662, der im wesentlichen auf seiner Leichenpredigt beruht.
Der Stein zeigt den Toten in ganzer Figur mit Koller und Stulpenstiefeln, den Helm zu seinen Füßen. In den vier Ecken befinden sich die Wappen der Platen, Gagern (seine Mutter), Jasmund (Mutter seines Vaters) und Segeberg, seiner Großmutter mütterlicherseits (nach der Leichenpredigt für Erasmus v. Platen , Helmstedt 1663). Die umlaufende vertiefte Inschrift lautet: (...). Da der Stein ebenfalls eine Umschrift besitzt, dürfte er, wie seiner Tochter und seines Schwagers Joachim III., zunächst im Kirchenfußboden gelegen haben. In der Aufstellung von Hildebrandt (1868) ist er noch nicht aufgeführt, so wird er erst danach (vielleicht im Zuge der Kirchenrenovierung 1879) entdeckt und an der Westwand der Kapelle aufgestellt worden sein.“

Lage:
Die Grabplatte steht in der nach Norden ausgerichteten Kapelle an der Westwand zwischen dem Eingangsportal und der Kanzel.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022