altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Catharina Thone

Amelung

Ehefrau des Altermanns

Sterbedatum:
19.10.1612
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860640 - 52.605590

Beschreibung
Zustand
:
Die querrechteckige Sandstein-Platte wurde vertikal in zwei Hälften geteilt. Die linke Hälfte weist Abnutzungsspuren auf.

Dekor:
Die Grabplatte trägt eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld stehen in ovalen Vertiefungen zwei Wappenschilde. Der Linke zeigt eine Hausmarke und der andere eine Person.

Inschrift:
Ao̅. 1612. 19. (OC)TOBR FRVHE VMB 7
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Anmerkung:
Da die Heiratsregister der Marienkirche erst ab 1660 und die Sterberegister ab 1720 überliefert sind, kann zur genealogischen Recherche lediglich auf die ab 1610 erhaltenen Taufregister zurückgegriffen werden. Die Eheleute Thon / Amelung finden darin als Kindseltern keine Erwähnung. Lediglich aus der zweiten Ehe des Jonas Thon (gestorben 1621, s. Grabplatte in der Marienkirche) mit Zidonia Mauer ließen sich drei Kindstaufen nachweisen:
1) Magdalena ~ 15. Januar 1615,
2) Hipolita ~ 28. November 1616,
3) Catharina ~ 4. Mai 1621.
Vgl. „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal“, Mitteldeutscher Verlag Halle/S. 2020, S. 186f. Die hier abgedruckte Beschreibung der um 1600 geschaffenen, im südlichen Seitenschiff befindlichen, sogenannten Gildentür (zweiflügelige Holztür mit gemalten Gildewappen) erwähnt u. a. die Hausmarke des 3. Altermanns Ionas Thone: „Schwarze Hausmarke in Weiß, Helmzier die Hausmarke“. Die abgebildete Hausmarke ist mit der auf dem Grabstein identisch. Auf S. 233 desselben Werkes wird auch die beschriebene Grabplatte genannt.
Siehe auch Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große, Stendal 1873, S. 395. Demnach war ein Jonas Thone 1643 bis 1651 Ratsmann, 1653 bis 1671 Kämmerer und 1672 bis 1678 Bürgermeister in Stendal. 1679 wurde als sein Sterbejahr angegeben. Hierbei dürfte es sich um einen Nachkommen (Sohn?) aus späterer Generation handeln, der auch bei Enders „Die Altmark“, Berliner Wissenschaftsverlag 2008, S. 1036 Fußnote 650 Erwähnung findet: „... Mit Konsens von 1650 verkaufte Jonas Thon, Ratsherr in Stendal, Rittmeister Hans Fleming das vormals v. Bertkowsche Gut zu Gohre nebst Wolters Hof im Erbkauf für 1.300 rt.“

Lage:
Die linke Hälfte der Grabplatte liegt im hohen Chor unter dem mittlerer Gestühl, von dem sie teilweise verdeckt wird. Die andere Hälfte liegt ebenfalls im hohen Chor südlich des Hauptaltares (GPS: 11.860760 – 52.605620).

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021/2023