Beschreibung:
Zustand:
Die Oberfläche des Sandstein-Grabmals zeigt partiell eine leichte Verwitterung. Die Bekrönung – vermutlich ein Kreuz – fehlt. An den Kanten sind geringe Abplatzungen vorhanden.

Gestaltung:
Auf einem quadratischen Sockel mit umlaufendem Zierprofil steht der Grabstein, dessen vier Seitenflächen nach außen gewölbt sind. Jedes der vier Textfelder trägt eine vertiefte Inschrift und ist mit einem erhabenen Rand versehen. Die abgestufte Deckplatte ziert ein umlaufendes Muster aus Tulpen. Von der einstigen Bekrönung ist nur noch der Schaft vorhanden.

Inschrift
Ostseite:
Hier ruhet in Gott
Elisab. Wilhelmine
Wöhlbier geb. Hahne
geb. d. 14. Februar 1807
gest. d. 1. Septmbr. 1871.

Nordseite:
Ich weiß, was ich
in Dir verlor
... die so lieb ich ...
Du, die mein liebend Himmel ...,
Warst meines Herzens ...nde
Du theiltest liebreich jede Müh
Und sorgtest treulich spät u. früh
Für mich und unsere Lieben.

Westseite:
Wie treu war theure Mut-
ter, deine Liebe.
Was sank mit dir uns in das
kühle Grab!
Wie warst du stets erfüllt von edlem Triebe
Den Christenglaube nur ins Herz dir gab!
Doch wollen wir nicht ohne Hoffnung weinen,
Wir kennen ... den Heiland Jesus Christ;
Er will uns alle droben einst vereinen
In jenem Land wo ew’ger Friede ist.

Südseite:
(Ic)h will Euch trösten
wie einen seine Mutter trös
tet Ihr werdet es sehen und
euer Herz wird sich freuen.
Jesai. 66 v. 13. 14.

Anmerkung:
Erxleben im Bördekreis gehörte bis 1807 zur Landereiterei Salzwedel und kann deswegen der Altmark zugerechnet werden.
Die lt. Kirchenbuch von Erxleben an Pocken Verstorbene hinterließ neben ihrem Ehemann zwei Söhne und eine Tochter. Sie war eine Tochter des Kossaten Heinrich Jacob Hahne und dessen Ehefrau Catharina Auguste Schernikau in Erxleben. Am 31. Januar 1833 ging sie die Ehe mit dem Kossaten und späteren Schöppen Heinrich Andreas Friedrich Wöhlbier (* 1808 † Erxleben 17. Mai 1886, 77 Jahre, 9 Monate, 9 Tage alt), einem Sohn des Schulzen Johann Friedrich Heinrich Wöhlbier zu Ostingersleben und der Johanne Luise Catharina Marie geb. Osther, ein.

Lage:
Das Grabmal steht auf dem Kirchhof südlich der Christuskirche in einer Reihe von vier Grabsteinen, von denen drei eindeutig den verwandten Familien Wöhlbier und Heine zu zuordnen sind.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2022