Beschreibung:
Zustand:
Die farbliche Fassung des Sandstein-Epitaphs ist in großen Teilen stark verblasst.

Inschrift
linke Hälfte Spruchband:
G • S • M • S • G (Gott sei meiner Seelen gnädig)

rechte Hälfte Spruchband:
IN GOT ALLEIN MEIN HOFNVNG

rechte Hälfte Textfeld:
NACH • CHRISTI • GEBURDT
1 • 5 • 8 1 DEN 24 MARTY IST
IN • GOT • GESTORBE̅ • DER
ERBARE • VND • WOLWEISER
IACOB • SCHONERMARCK
ETWAN • BVRGEMEISTER • ALHIER
DES • SELE • GOT • GNEDIG
VND • BARMHERZIG • SEI • AMEN
ÆTATIS • SVE • NACH • DE̅ • IAR ZAL

in Spiegelschrift am unteren Rand: (D)AVIT EIGNER VON AVGSPVRG

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S. 128: „33. Epitaph des Jakob Schönermark. (...) h 1,43 m. br 75 cm. Sandsteinrelief mit farbiger Fassung. Tafel durch Rundbogen auf flachen Pilastern in zwei nebeneinander liegende Teile gegliedert. Äußere Begrenzung durch kräftige Pilaster mit Rankenornament. In der 1. Nische kniet der Tote vor einem Kruzifix, neben ihm sein Wappen. Feld gespalten, r. dreigeteilt, weiß, gelb, schwarze Schrägbalken in weiß mit aufgelegter Hausmarke. Über dem Wappen die Jahreszahl 1577, über dem Toten Schriftband mit den Buchstaben: (...). In der rechten Nische Engel mit Schrifttafel, darauf in erhabener, römischer Kapitale vergoldet auf blauem Grunde: (...). Über dem Engel ein Spruchband. Der maureskenverzierte Mittelpilaster enthält eine Muschelnische, darin Todesallegorie. Im Zwickel über diesem Pfeiler in einer Rollwerkkartusche das Brustbild der Frau des Toten, darunter ihr Wappen mit Hausmarke und den Buchstaben D B. In den Ecken in Rundmedaillons die Evangelistensymbole. Figuren schwarz und weiß. Kreuz rotbraun. Engelflügel giftgrün und rot. Matthäusengel bunt: rot, grün, blau. Löwe giftgrün, Stier grau, Adler schwarz. Außenpilaster hellblau. Am unteren Rande des Epitaphs die Signatur in Spiegelschrift: (...).“ Aus der Inschrift geht hervor, dass Schönermark in einem Alter von 81 Jahre starb.
Vgl. Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große Stendal, 1873 S. 392f. Demnach war ein Jacob Schönermarck ab 1542 Ratsmann und von 1544 bis 1557 Bürgermeister in Stendal. (Ferner tritt 1549 und 1557 der Kramer Jacob Schönermark als Ratsherr in Erscheinung.) Auf S. 353 wird erwähnt, dass Jacob Schönermerk 1515 Student in Wittenberg gewesen ist.

Lage:
Das Epitaph hängt im nördlichen Seitenschiff an der Westwand der 4. Seitenkapelle von Osten gesehen.

Foto und Text :
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023