altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Ochsenkopff

Kastner?

Sterbedatum:
n. 1564.
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Dom St. Nikolai
GPS:
11.860620 - 52.600310

Beschreibung:
Inschrift
rechte Bogenleibung :
Davit Eigner

linke Bogenleibung:

von Avgspvrg

linkes Textfeld:
Anno dni 15 im ... iare Ist der
Erbar vnd Namhaffte Johan
Ochsenkopff
... vff den tagk des
monats ... seliglich in gott
entschlaffen vnd aus diesem be:
trübten Jammertael abge:
scheiden • des selen gott gene:
dig vnd barmhertzig ist • Amen

rechtes Textfeld:
Anno dni 1564 auff den 3
tagk des monatz julii • Ist
die Erbar vnd Tugendsam
Frawe Catarina van Aben:
rodt
sein ehliche havsfraw
seligklich in godt entschlaffen •
der selen gott gnedig vnd
barmhertzig ist • Amen

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S. 128: „32. Doppelgrabstein des Johann Ochsenkopff und seiner Frau. Catharina v. Abendrodt. (...) h 2,10 m. br 1,13 m. Sandstein. Reliefdarstellung der Toten bis in Kniehöhe in einer doppelbogigen Nische, die seitlich auf dünnen Balustern ruht. Unter den Bildnissen die Vitentafeln in Rollwerkrahmen, getrennt durch einen dünnen Baluster, der von einem Engelkopf gekrönt wird. Im Feld zwischen den Nischenbogen ein Kruzifix, über den Bogen Akanthusranken, die in die Evangelistensymbole auslaufen. In den äußeren Zwickeln die Wappen, und zwar l. ein Ochsenkopf; r. geviertelt: 1 und 4 Wolfsangel, 2 und 3 gespalten. Inschriften in erhabener Fraktur: (...). In der Bogenleibung der Name des Bildhauers in vertiefter Antiqua: (...).“
Da auf dem Grabmal das exakte Sterbedatum nach Ableben des Johann Ochsenkopff nicht ergänzt wurde, ist dieser nach seiner 1564 verstorbenen Ehefrau Catharina von Abenrodt gestorben.
Vgl. Enders, „Die Altmark“, BWV 2008, S. 637 (Fußnote 192). Demnach war ein Johann Ochsenkopf 1550 kurfürstlicher Befehlshaber und 1559 Kastner im Kloster Neuendorf. Ob dieser mit dem auf dem Grabstein Genannten identisch ist, erscheint nicht unwahrscheinlich.
Siehe auch Bekmann „Historische Beschreibung der Chur und Mark Brandenburg“, Bd. 2, Christian Friedrich Voß, Berlin 1753, 5. Teil, I. Buch, X. Kapitel „Vom Kloster Neuendorf“, Spalte 133: „Weil die güter selbst auch schon seit 1545 nicht mehr unter der verwaltung des Klosters, sondern unter der Landesherrschaftlichen disposition und einrichtung gestanden: gestalt dann der von Hieronymus von Draebstorf gesetzte Schöffe, namens Ochsenkopf, A. 1560, da er rechnung ablegen sollen, in einem memorial meldet, daß er das Kloster schon 15 jahr, d. seit 1545 verwaltet: wie dann auch aus einem bericht des Hof- und Landrichters der Altmark Hieronymi Stauden und des Magistrats zu Gardelegen, an den Churfürsten ... nach Estomihi 1550 erhellet, daß dieser Schöffer mit dem Schafmeister einen streit gehabt, und in der verwaltung des Klosters gestanden: welche Amtmannschaft nicht statt haben könnte, wann das Kloster noch wäre in Katholischen Händen gewesen. Es ist aber dieses gewitter, wie bekannt, vorüber gegangen.“

Lage:
Die Grabplatte steht an der Südwand des südlichen Querhauses.

Foto und Text :
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023