altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Johann Jacob Kratz

Bürgermeister

Sterbedatum:
17.03.1677
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Dom St. Nikolai
GPS:
11.860440 - 52.600630

Beschreibung:
Inschrift
linke Hälfte:
QUIESCUNT HIC OSSA
VIRI NOBILIS, AMPLISSIMI
AC CONSULTISSIMI DOMINI,
DN̅, JOHANNIS JACOBI
KRATZII
, REIPUBL. PATRIAE
CONSULIS SENIORIS MERITIS„
SIMI, ELECTORALIS BRANDEN„
BURGENSIS JUDICII PROVIN„
CIALS VETERIS MARCHIAE
ADVOCATI PRIMARII, EJUSDEM„
QUE MARCHIAE UT ET
PRIGNITIAE AERARII PUBLICI
DIRECTORIS GRAVISSIMI,
QUI POST HONORIFICE
IMPLETUM ANNUM. LXXVI.
CUM DIMIDIO, DEO PIA ET
PLACIDA MORTE ANIMAM
REDDIDIT DIE XVII • MARTII
A̅O̅. MCLXXVII.

rechte Hälfte:
Die Edle, Viel Ehr
und Tugend begabte Frau,
Frau Marie Krahns,
Herren Bürgermeister
JOHANNI JACOBI Kratzen
Seel. hinterbliebene Wittwe
ist am XI DECEMBER des
MDCLXXXV Jahres
in Gott dem Herren
sanft und seelig ent„
schlaffen, ihres alters
LXXXI Jahr VIII Monath
II Wochen IV Tage.

Anmerkung:
Eine (heute noch aktuelle) Beschreibung des Denkmals aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg ist abgedruckt in: „Die Kunstdenkmale der Stadt Stendal Textteil“, Mitteldeutscher Verlag, 2020, S.137f: „48. Doppelgrabstein des Joh. Jakob Kratz. † 1677 und seiner Frau Maria. † 1685. (...) h 2,19 m. br 1,54 m. Sandstein, mit erneuerter Bemalung. Flachrelief. Schriftfeld und Wappen von einem Blattkranz gerahmt. In den Zwickeln Engelköpfe, Stundenglas und Totenkopf. Inschrift auf dem Stein des Mannes in römischer Kapitale: (...). (Bei der Jahreszahl durch Versehen des Steinmetzen das D hinter M vergessen). Inschrift auf dem Stein der Frau in Fraktur: (...). – Kranz und Lettern grün. Namen golden. Engelköpfe rosa. Wappen: Kratz, (...) Krahns: silberner Kranich in Blau. Helmzier die aufliegende Schildfigur.“
Vgl. Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große Stendal, 1873, S. 395f. Demnach war Kratz 1646 bis 1654 Ratsmann, 1658 Kämmerer und ab 1660 bis zu seinem Tod Bürgermeister in Stendal.
Das Begräbnis des Bürgermeisters Kratz wurde im März 1677 im Dom-Kirchenbuch festgehalten: „d. 30 Hl B Johannes Jacobus Kratz cum sermone“. Im Zeitraum April 1684 bis 1687 sind im Sterberegister keine Sterbefälle erfasst worden. Deswegen existiert zum Ableben der Marie Krahn keine entsprechende Dokumentation. Die Ehe wurde vor 1633 (erste Kindstaufe im Dom) geschlossen. Heiratsregister existieren erst ab 1654.

Lage:
Die Grabplatte steht in der mittleren Spitzbogennische an der Ostwand des nördlichen Querhauses.

Foto und Text :
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019/2023