altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Georg Wilhelm Nössler

Ratsherr

Sterbedatum:
20.01.1697
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860420 - 52.605720

Beschreibung
Zustand
:
Die querrechteckige Grabplatte aus Sandstein wurde vertikal in zwei Hälften zerlegt. Nur das rechte Teilstück ist erhalten geblieben.

Dekor:
Die Platte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
... lege hæc mortalia,
... Viri Juvenis
... ... HELMI NÖSSLERI
... Senatoris integerrimi
... Cæsarei dignissimi
... anno a partu Virgineo
... Denatus xxmo ejusdem mensis
... Abi, lector, lætus.
... per lethum ad læta.!

Anmerkung:
Vgl. Götze „Urkundlichen Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große, Stendal 1873, S. 397f. Demnach war Georg Wilhelm Nößler von 1690 bis 1696 Ratsmann in Stendal. Der 20. Januar 1697 wird als sein Sterbedatum angegeben.
Da die Sterberegister der Marienkirche erst seit dem Jahr 1720 überliefert sind, konnte zur genealogischen Recherche nur auf die Tauf- und Trauregister zurückgegriffen werden. Jedoch fanden sich darin keine Spuren des lt. Grabsteininschrift jung verstorbenen Ratsherrn Nößler, was auf dessen Taufe andernorts sowie auf dessen Ehe- und Kinderlosigkeit hindeutet.
Vermutlich war der Verstorbene der älteste Sohn (* vor 1666) des Ratsverwandten Adam Friedrich Nößler und der Sophia Ursula geb. Goldbeck. Diese ließen in der Marienkirche ab 1666 fünf Kinder taufen:
1) Anna Sophia ~ 11. Dezember 1666,
2) Maria Elisabeth 3. Dezember 1668,
3) Friedrich Julius ~ 1. Januar 1672,
4) Carol Conrad ~ 18. Januar 1675,
5) Sebastian Friedrich ~ 18. Mai 1676,
6) Joachim Christoph ~ 24. Februar 1679.
Vor 1666 wurde jedoch keine Trauung dieser Eheleute in der Marienkirche dokumentiert. Folglich wäre denkbar, dass auch schon vor 1666 Kinder andernorts geboren wurden.
Adam Friedrich Nößler war lt. Götze (S. 396 – 398) ab 1666 Ratsmann, ab 1678 Kämmerer und von 1681 bis mindestens 1712 Bürgermeister in Stendal war.

Lage:
Die Platte liegt im hohen Chor vor dem Chorpodest.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021