Beschreibung
Zustand:
Die linke Hälfte der Grabplatte aus Sandstein fehlt.

Dekor:
Die ehemals querrechteckige Platte besitzt eine gekerbte Umrandungslinie und eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
... ist in Gott sehlig Ent„
... wolgeachter Meister
... Meyer
... Tuchmacher Gilde Meister
... Hospitall als Elisabeth undt
... Alters 43. Jahr undt 6 MONAT
... Seele Gott gnädig sey.

Anmerkung:
Die Sterberegister der Stendaler Marienkirche beginnen erst im Jahr 1720. Deswegen konnte zur genealogischen Recherche lediglich auf die Tauf- und die ab 1660 vorhandenen Heiratsregister zurückgegriffen werden.
Diese Grabplatte könnte dem Tuchmachermeister Johann Meyer gewidmet sein, dessen Heiratsabsicht mit Engel/Angelus Buchholtz (getauft in der Marienkirche am Tage „postridie Dom. invocavit“ 1631, Tochter des Hans Buchholz und der Agathe geb. Hermens) am 24. Sonntag nach Trinitatis 1665 zum drittenmal proklamiert wurde. Dabei fand Franz Meyer als Vater des Verstorbenen Erwähnung. Engel Buchholtz war in erster Ehe seit 1654 mit dem Bürger und Tuchmacher Joachim Billerbeck († Stendal 10. Dezember 1664, Grabstein in der Marienkirche erhalten) verheiratet. Bei der Taufe des einzigen Sohnes dieser Ehe (Johannes Billerbeck ~ 21. Januar 1656) wurde u. a. ein Hans Meyer „in der Weberstraße“ als Taufpate genannt.
Meister Johann/Hans Meyer verstarb mit 43½ Jahren realtiv früh. Lt. erhaltenem, aber nicht datierten Grabsteinfragment für Engel Meyer verw. Billerbeck geb. Buchholtz lebte diese nach dem Tod des Meyer noch 30 Jahre im Witwenstand.

Lage:
Die Grabplatte liegt im südlichen Seitenschiff in einem Sandsteinplatten-Streifen, der zur Gliederung des Ziegelstein-Fußboden zwischen Pfeiler und Außenwand dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020