altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





NN Nose

Sterbedatum:
27.12.1634
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860650 - 52.605680

Beschreibung
Zustand
:
Die Seitenränder der aus Sandstein gefertigte Platten wurden abgetrennt, sicher um sie ihrer Sekundärnutzung als Treppenstufe anzupassen. Die Oberfläche auf dem oberen Hälfte ist stark abgetreten und weist einige kleinere Ausbrüche auf. Dadurch kam es zu einem erhebliche Schriftverlust.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift. Zwei Wappenschilde, die Hausmarken zeigen, stehen nebeneinander unter dem Textfeld. Zu beiden Seiten neben den Schilden sind Initialen (links: „... N“; rechts: „A S ·“) angeordnet.

Inschrift:
(AN)NO 1634 DEN 27 DECEM
... ...2
... ...GE
...
... ...GI
...
...
...
...
...
... EINE FRÖLICHE AVFFER
(ST)EHVNG ZV DEM EWI
GEN LEBEN.
Apoc: 16 v (5)
(Die)se sind erkauft aus den men
(sche)n zv Erstlingen Gotte vnd
(de)m Lamb vnd in ihren mvnd(e)
(ist) kein falscher funden Den
(sie) sindt vnstrefflich für den
Stuel Gottes.

Anmerkung:
Die Hausmarken in den Wappenschildern und die Initialen zeigen u. a. eine Übereinstimmung mit der Kindergrabplatte der am 7. September 1636 verstorbenen Maria Nose, die als Tochter des Christoph Nose und der Anna Schröder am 7. April 1630 in der Marienkirche getauft wurde. Vermutlich wurde diese Platte einem weiteren Kind dieser Eheleute gewidmet. Laut Taufregister sind diesem Ehepaar folgende Kinder zu zuordnen:
1) Maria ~ „postri Die Maria Magdalena peccatricis resipisiscentis“ 1626 († vor 1630),
2) Anna ~ „Dominica Cantate“ 1628,
3) Maria ~ 7. April 1630 (ihr wurde ein Grabstein gewidmet),
4) Christoph ~ „Dominica 9. a Festo Trinitatis“ 1632,
5) Catharina ~ „eodem Dominica“ 1632,
6) Nicolaus ~ 4. Januar 1635.
Christoph Nose/Nosse war vermutlich in erster Ehe mit Eva Möller († Stendal 1625) verheiratet, deren Grabstein ebenfalls in dem zweistufigen Podest vor dem Hauptaltar im hohen Chor verbaut wurde.
Aufgrund der erst im Jahre 1720 einsetzenden Überlieferung der Sterberegister der Marienkirche sind keine weiterführenden genealogischen Recherchen zur eindeutige Identifizierung der Grabplatte möglich.
Die auf der Grabplatte angegebene Bibelstelle für den Leichentext ist fehlerhaft. Die einmeißelte Textpassage ist zu finden unter Apocalypse 14, Vers 4 und 5.

Lage:
Der Grabstein ist Bestandteil der untersten Stufe Podestes vor dem Hauptaltar im hohen Chor.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2020