altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Simon NN

Sekretät

Sterbedatum:
00.04.0000
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860660 - 52.605590

Beschreibung
Zustand
:
Von der querrechteckigen Grabplatte aus Sandstein ist nur ein Mittelstück erhalten.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift. Unter dem Textfeld befindet sich eine Kartusche, die eine Hausmarke enthält. Zu deren beiden Seiten stehen die Initialen „M B“.

Inschrift:
... (A)PRILIS VMB 9 VHREN VOR ...
... ...HELIG ENTSCHLAFFEN DER ...
... (V)ND WOLGELARTER HERR SIMON ...
... ...TER VND SECRETARIVS ALHIER ...
... ...RE DESSEN SEHLE NVNMEHR ...
... ...ANT RVHET

... ...EC ET SVSPIRIA VITA EST
... ...DITVR ACTA SAT EST

Anmerkung:
Die Initialen neben der Hausmarke, deuten auf den Namen der Ehefrau hin. In der Jacobikirche befindet sich das Epitaph für Johann Lüderitz († 9. März 1615) und seiner Ehefrau Anna Pots († 6. August 1598). Deren Wappen zeigt im Schild eine mit einem Blumenstrauß bestückte Karaffe und als Helmzier die gleiche Hausmarke wie auf dem beschriebenen Grabstein. Demnach könnte die Ehefrau des Verstorbenen den Namen Pots / Bots getragen haben. Wappen und Initialen des Ehemannes befanden sich vermutlich ebenfalls unter dem Textfeld auf der linken (nicht mehr vorhandenen) Hälfte der Grabplatte. Anhand der 1610 beginnenden Taufregister der Marienkirche ließ sich kein Personenkreis ausmachen, der mit dieser Grabplatte in Verbindung stehen könnte. Die Sterbe- und Heiratsregister beginnen erst wesentlich später und scheiden deshalb für die Recherche aus.
Bei Götze „Urkundliche Geschichte der Stadt Stendal“, Franzen & Große, Stendal 1873, S. 394 fallen drei Ratsmitglieder, die den Vornamen Simon trugen, ins Auge, die mit dem Verstorbenen identisch sein könnten:
1) Simon Fatmann 1601 Ratsherr, 1605 Kämmerer, 1607 - 1615 Bürgermeister, † 1615,
2) Simon Schultze 1611 Bürgermeister,
3) Simon Wernecke 1617 - 1620 Ratsherr.
Eine Identitätsklärung wird erst nach Auffinden der verschollenen Randstücke, die mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls als Bodenplatten (jedoch mit der Inschrift nach unten liegend) verbaut worden sind, möglich.

Lage:
Das Grabplattenfragment liegt im südlichen Chorumgang innerhalb eines Sandsteinplatten-Streifens, der zur Gliederung des Ziegelsteinbodens zwischen den Pfeilern dient.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021