altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Lorentz Lange?

Ehemann

Sterbedatum:
00.00.0000
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860541 - 52.605741

Beschreibung
Zustand
:
Von der Grabplatte aus Sandstein fehlen der linke Bereich und der obere Teil. Die Oberfläche ist teilweise lädiert. Auch am rechten unteren Rand ist eine Fehlstelle zu beklagen.

Dekor:
Die Platte besitzt eine vertiefte Inschrift. Die Inschrift wird von einem Wappenschild mit einem gitterähnlichen Symbol in Abschnitte unterteilt. Auf der rechten Seite neben dem Schild steht die Initiale „L“. In der rechten Unter-Ecke befindet sich das Monogramm „HS“, welches auf den Steinmetz hindeutet.

Inschrift:

(V)ND 2 TAGE

1 · IOH · 1 ·
(Und das Bl)ut Jesu Christi …
(seines S)OHNs Machet u̅s
(reinvo)n Allen Sunden
HS

Anmerkung:
Eine weitere fragmentarisch erhaltene Grabplatte, die im hohen Chor südlich des Altares liegt, zeigt dasselbe Wappen (jedoch mit drei Rosen, die zwei zu eins um das gitterähnliche Symbol angeordnet sind) und zu beiden Seiten die Initialen „L L“ und darunter „E P“. Diese weisen lt. den ab 1610 geführten Taufregistern der Marienkirche auf die Eheleute Lorentz (ab 1619 Laurentius) Lange und Ilse (ab 1619 Elisabeth) Purath hin. Acht Kindstaufen werden erwähnt:
1) Hermannus ~ 22. März 1614,
2) Nicolaus ~ 27. Februar 1616,
3) Laurentius ~ 20. September 1618,
4) Catharina ~ 19. September 1619,
5) Maria ~ „Dom. Invovavit.“ 1623,
6) Petrus ~ „Die Aegidy“ 1626,
7) Zacharias ~ „Die Aegidy“ 1626,
8) Ilsa ~ 17. August 1629.
Der Stand des Vaters wird hierbei nicht näher bezeichnet. Die Taufpaten kamen jedoch größtenteils aus namhaften, hochrangigen Familien Stendals.
Vermutlich wurde die beschriebene Grabplatte dem Kindsvater Lorentz Lange und der im Chor liegende Denkstein seiner Ehefrau Elisabeth Purath gewidmet. Sicherheit bei der Identifizierung des Verstorbenen kann nur das Auffinden der fehlenden Plattenteile, die wahrscheinlich ebenfalls als Bodenplatten (mit der Schriftseite nach unten liegend) verbaut wurden, bringen. Die erst ab dem Jahr 1720 überlieferten Sterberegister fallen für eine genealogische Recherche aus.

Lage:
Das Grabplattenfragment wurde als Fußbodenplatte vor einer Pforte auf der Nordseite des Chorumganges verlegt.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2019