altmarkgeschichte

Datenbank Historischer Grabmäler der Altmark





Elisabeth (Ilse) Lange?

Purath

Ehefrau

Sterbedatum:
00.00.0000
Konfession:
evangelisch
Ort:
Stendal
Standort:
Marienkirche
GPS:
11.860760 - 52.605620

Beschreibung
Zustand
:
Die obere Hälfte der Grabplatte aus Sandstein fehlt.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift und besitzt eine gekerbte Umrandungslinie. Unter dem Textfeld steht mittig ein Wappen, das ein gitterähnliches Gebilde und drei Rosen zeigt, die zwei zu eins darum angeordnet sind. Neben dem Wappen stehen zu beiden seiten die Initialen „L L“ und darunter „E P“.

Inschrift:
...
LICH ...
VERLEIH... ...

PSALM. 31.
IN DEINE HÄNDE BEFEHL
ICH MEINEN GEIST DV HAST
MICH ERLÖSET HERR DV
GETREWER GOTT.

Anmerkung:
Nach den ab 1610 geführten Taufregistern der Marienkirche weisen die auf der Grabplatte abgebildeten Initialen auf die Eheleute Lorentz (ab 1619 Laurentius) Lange und Ilse (ab 1619 Elisabeth) Purath hin. Acht Kindstaufen werden erwähnt:
1) Hermannus ~ 22. März 1614,
2) Nicolaus ~ 27. Februar 1616,
3) Laurentius ~ 20. September 1618,
4) Catharina ~ 19. September 1619,
5) Maria ~ „Dom. Invovavit.“ 1623,
6) Petrus ~ „Die Aegidy“ 1626,
7) Zacharias ~ „Die Aegidy“ 1626,
8) Ilsa ~ 17. August 1629.
Der Stand des Vaters wird hierbei nicht näher bezeichnet. Die Taufpaten kamen jedoch größtenteils aus namhaften, hochrangigen Familien Stendals. Vermutlich wurde dieser Grabstein der Ehefrau gewidmet, denn eine weitere fragmentarisch erhaltene Grabplatte, die vor einer Pforte auf der Nordseite des Chorumganges liegt, zeigt dasselbe Wappen (reduziert um die drei Rosen) und rechts daneben die erhaltene Initiale „L“. Dieser Denkstein könnte dem Kindsvater Lorentz Lange gewidmet worden sein.
Sicherheit bei der Identifizierung der Verstorbenen kann nur das Auffinden der fehlenden oberen Plattenhälfte, die wahrscheinlich ebenfalls als Bodenplatte (mit der Schriftseit nach unten liegend) verbaut wurde, bringen. Die erst ab dem Jahr 1720 überlieferten Sterberegister fallen für eine genealogische Recherche aus.

Lage:
Die Platte liegt im hohen Chor südlich des Altares.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021