Beschreibung
Zustand:
Von der Sandstein-Platte fehlt die obere Hälfte. Die Ränder sind lädiert und die linke Unter-Ecke fehlt.

Dekor:
Der Grabstein besitzt einen schmalen, erhabenen Rand. Unter den durch eine vertikale, gekerbte Linie getrennten Textfeldern mit vertieften Inschriften stehen nebeneinander zwei Wappen. Ein aufrechtstehender Pfeil, auf dem ein fischähnliches Gebilde aufgespießt ist, steht im Schild und auf dem Helm des linken Wappens. Das andere (Familie Schönhausen?) zeigt ein prächtiges, zweigeschossiges Haus mit drei Giebeln im Schild und als Helmzier ein Büffelhornpaar.

Inschrift
linke Hälfte:
M. (J/F?). C. VIC… A æst
F. 20. JULII ao̅:
sUrsUM CorDa

rechte Hälfte:
A. S. …. 3: J.
ao̅
MDLLX.

Anmerkung:
Die unterste Zeile der linken Seite ist als Chronogramm gestaltet. Wertet man die Großbuchstaben „U“ als Ziffer „V“, ergibt sich als Wert der Summe aller Großbuchstaben nach dem römischen Zahlensystem ebenfalls das Sterbejahr 1610.
Aufgrund der Wappensymbolik des rechten Wappens erscheint eine Zuordnung dieses zur Familie Schönhausen, deren Mitglieder vom 15. bis ins 17. Jahrhundert u. a. im Stendaler Rat saßen, naheliegend.

Lage:
Die Platte dient in der Taufkapelle, einem Anbau am sürdwestlichen Ende des südlichen Seitenschiffes, als Bodenplatte.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2023