Beschreibung
Zustand:
Von der Grabplatte aus Sandstein fehlt das obere und das untere Drittel. Die Oberfläche zeigt Abnutzungsspuren.

Dekor:
Die Platte trägt eine vertiefte Inschrift.

Inschrift:
...
gelebet, Bis Sie
Anno 1714 den 22 · Sept: seelig
im Heern Entschlaffen,
ihres Alters 83 Jahr, 7 Monaht,
Leichen-Text: Hiob 19 · v · 25 · 26 · 27 ·
Ich weis daß mein Erlöser
lebet und er wird mich her„
nach aus der Erden aufferwecke̅
und werde darnach, mit dieser
meiner Haut umbgeben werde̅,
und werde in meinem Fleische
Gott Sehen, Denselben werde
(ich mir sehen meine Augen
werden ihn schauen und kein
Fremder)

Anmerkung:
Die erst im Jahre 1720 einsetzende Überlieferung der Sterberegister der Marienkirche scheidet für eine genealogische Recherche aus. Nach der Altersangabe der Verstorbenen auf der Grabplatte käme als deren Geburtszeitraum Februar/März 1631 in Betracht. Sollte sie auch in der Marienkirche getauft worden sein, wären drei Einträge im Taufbuch zur ihrer Identifizierung zielführend:
1) Catharina Darnstedt ~ in Festo purificationis Mariae 1631 (40. Tag nach Weihnachten, also 2. Februar), Tochter des „vasculary (= Goldschmied?)“ Hans Darnstedt und der Anna geb. Riebe,
2) Margarethe Niete ~ 10. Februar 1631, Tochter des Hans Niete und dessen Ehefrau Barbara Helmieckens,
3) Angelus Buchholtz ~ „postri die Dom. Invocavit“ (27. Februar) 1631, Tochter der Eheleute Hans Buchholtz und Agatha Hermen.
Eine eindeutige Erkennung der Verstorbenen wäre bei Auffinden der oberen Plattenhälfte, die wahrscheinlich ebenfalls als Bodenplatte (mit der Schriftseite nach unten liegend) verbaut worden ist, möglich.

Lage:
Die Grabplatte liegt im hohen Chor vor dem Chorpodest.

Text und Foto:
Frank Moldenhauer, Magdeburg 2021